Vorwürfe gegen Paper Princess: Kommentar einer Leserin

von Ramona
27 Kommentare

​Menschen meckern gerne und viel.
Wenn irgendwo schon eine Meute dabei ist, dann schließen sich auch freudig zahlreiche Mitläufer an. Ob alle nun immer Argumente haben, das sei mal dahingestellt.

Warum ich diese allgemeine Aussage einfach so treffe?
Weil Buchmenschen natürlich am liebsten über Bücher meckern und am besten funktioniert das oft sogar ohne diese zu kennen.
Da werden Probleme in Stammtischmanier aufgeworfen und am besten völlig unsachlich diskutiert, ohne Belege und ohne Rücksicht auf Verluste.
Alle, die nicht der vorgeschriebenen Meinung sind, werden von vornherein ausgeschlossen.

vorwürfe und kritik-an-paper princess-von-erin watt

In diesen endlosen Diskussionen fallen gerne auch Sätze wie:
„Zum Glück hab ich das Buch ja gar nicht erst gelesen.“
Oder: „Ich hab’s ja gelesen, weil ich wusste, dass ich es blöd finden würde.“
Es regt mich ehrlich gesagt sehr auf, wenn Menschen sich eine Meinung „bilden“, ohne vorher alle Fakten zu kennen.
Das passiert leider heutzutage viel zu häufig und natürlich zweifelsohne nicht nur bei Büchern.

Was ist aber nun der Grund für meinen Unmut?
Vor einigen Monaten erschien Paper Princess von Erin Watt.
Ich habs gelesen und ich mochte es.
Dann aber entstand ein riesiger Shitstorm. Es fielen Begriffe wie Vergewaltigung und Missbrauch. Ich habe diese Diskussionen und teilweise heftigen Hexenjagden verfolgt, mich daran aber nicht beteiligt.
Einige Monate war Ruhe, aber kürzlich kochten alle diese Themen wieder hoch und ich kann das einfach nicht mehr lesen.
Viele von denen, die diese Vorwürfe gegen Paper Princess erheben, sagen selbst, sie hätten die Bücher nicht mal gelesen.
Trotzdem wird schamlos geurteilt.
Das stört mich ungemein und deshalb ist heute der Tag, an dem eine Leserin sich zu den ewigen Diskussionen rund um diese Reihe äußert.

Im Vorfeld der Hinweis: Ich werde spoilern müssen, um einige Dinge zu erklären und ich werde die Vorwürfe möglichst genau analysieren. Deshalb bitte nicht weiterlesen, wenn man damit ein Problem hat, oder eventuell sensibel auf Wörter wie Vergewaltigung und Missbrauch reagiert!

Auch kann ich natürlich nicht behaupten, dass meine Meinung allgemeingültig ist. Ich wünsche mir trotz der aufreibenden Thematik bitte schon im Vorfeld eine höfliche und freundliche Diskussion.
Sollten Kommentare unter diesem Beitrag unter die Gürtellinie gehen, so behalte ich mir vor, diese zu moderieren.
Ich bin eine Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben steht, die ihr Päckchen zu tragen hat und die mit Sexualität kein Problem hat. Diese Hinweise nur vorweg.

Nachdem das alles geklärt ist, hier gesammelt alle Vorwürfe gegen Paper Princess, auf die ich im weiteren Verlauf des Textes genauer eingehen werde:
– Chauvinismus und Sexismus
– Sexuelle Belästigung, Missbrauch und Vergewaltigung
– Detaillierte und häufige Sexszenen
– Suchtprobleme (Drogen und Alkohol) und viel Gewalt
– Eine minderjährige Stripperin
– Unhaltbare Zustände an der Privatschule
– Zwei Brüder und eine Frau

Ein wenig schlucken muss ich ob der Aufgabe, die nun vor mir liegt, schon ein wenig. Das ist kein leichtes Unterfangen, aber ich werde versuchen, auf alle Kritikpunkte so genau wie möglich einzugehen.

Eine minderjährige Stripperin in Paper Princess

Da dies der Anfang der Geschichte, Ellas Geschichte ist, steht dieser Teil der Handlung im ersten Teil natürlich zentral im Fokus.
Immer wieder ist das Strippen der Anlass für laute und wütende Kritik.
Ella ist 17. Ihre Mutter ist todkrank und Ella bezahlt ihre Therapie. Anschließend organisiert sie für ihre Mutter einen Platz in einem Hospiz.
Ella und ihre Mutter haben in der Geschichte nur einander. Geld ist knapp und Ella liebt ihre Mutter unendlich. Sie würde alles für sie tun, damit es ihr gut geht.
Kritiker fordern, Ella hätte doch Babysitten, oder im Supermarkt arbeiten können. Sie müsse ja nicht gleich anschaffen gehen.
Wenn das meine Mutter wäre, die da im Sterben liegen würde, wisst ihr was? Dann würde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um es ihr noch so angenehm wie möglich zu machen. Und natürlich finanziert mir der 10er vom Babysitten bei den Nachbarn vielleicht noch die nächsten zwei Mahlzeiten. Was ich davon aber ganz sicher nicht bekomme, sind eine teure Behandlung und ein Aufenthalt in einem Hospiz für meine Mutter.
Strippen ist auf jeden Fall nicht die erste Wahl eines mittelständisch und gut behütet aufgewachsenen Kleinstadt-Teenagers.
Aber das ist Ella einfach nicht.
Sie lebt nicht in normalen, geordneten Verhältnissen.
Ihre Mutter ist seit Jahren ihr Fixpunkt und sie liebt sie unendlich.
Deshalb kann ich verstehen, dass sie zu einer radikalen Methode greift, um möglichst schnell möglichst viel Geld zu verdienen.

Übrigens ein kleiner Hinweis, weil gerne gesagt wird, Ella würde sich prostituieren:
Prostitution bezeichnet das Anbieten oder das Vollziehen des Geschlechtsverkehrs gegen Bezahlung.
Dem aufmerksamen Leser entgeht aber nicht, dass Ella zu keinem Zeitpunkt im ersten Teil der Paper-Reihe Sex hat. Weder mit, noch ohne Bezahlung.

Unhaltbare Zustände an der Privatschule

In der Privatschule auf die Ella gemeinsam mit den Royal-Brüdern geschickt wird, regiert das Geld. Und damit meine ich das richtig große Geld.
Lehrer haben Angst vor ihren Schülern. Große Schecks kaschieren und beseitigen Probleme und die Schüler haben das Sagen.
Die Royals geben den Ton an, wer wird gemocht und wer wird ausgeschlossen. Eine Mädchen-Clique voller reicher Zicken gibt es natürlich auch.
Ich frage mich, was an dieser Darstellung einer Schule so fehlerhaft ist.

Die ersten zwei Jahre meiner Oberschulzeit ging ich aufs Gymnasium. Viele der Schüler dort hatten gutverdienende Eltern. Die mit weniger Geld, so wie ich, die wurden von den Schülern ausgegrenzt, fertiggemacht. Immerhin konnte man nicht mal eben über Ostern nach Amerika fliegen, oder x Euro für die supercoolen, angesagten Schuhe ausgeben. Teilweise wurde man sogar von den Lehrern einfach ignoriert. Man gehörte nicht zu der tollen Clique und schon war man überall raus.
Während meiner Schulzeit wechselte ich dann auf eine Gesamtschule, ein kompletter Szenenwechsel. Das große, oder auch das kleine Geld hatte dort niemand, aber es war ähnlich wie bei den Royals.

Vor gewissen Schülern hatten die Lehrer schlichtweg Angst.
Ich war in DER Problemklasse überhaupt. Die Jungs waren gefürchtet, denn teilweise wurden Lehrer bis aufs äußerste gemobbt, wenn sie sich nicht so verhalten haben, wie die das wollten. Da flogen dem Lehrer dann schon mal die losen Sachen im Klassenraum um die Ohren.
Ich wurde mit einem Messer bedroht, um die Hausaufgaben zu machen.
Die „coole“ Mädchengruppe hat die Schwächeren tyrannisiert.
Vielleicht war ich in einer besonders schlimmen Klasse, aber heutzutage sind die Kinder in den Schulen beileibe keine Engel. Wer das anders sieht, der verschließt entweder die Augen vor der Realität, oder der hat lange keine Schule mehr von innen gesehen.
Besser wurde es dann nach dem Realschulabschluss, als es nur ein Bruchteil in die gymnasiale Oberstufe schaffte, aber Arschlöcher und Idioten gab es trotzdem.

Ja, es gibt auch nette Lehrer. Das möchte ich nicht abstreiten. Aber leider habe ich persönlich gerade so von der 4. bis zur 10. Klasse eine furchtbare Schulzeit gehabt. Leider absolut kein Einzelfall.

Detaillierte und häufige Sexszenen

Warum kritisiert man das? Paper Princess ist ein Erotikroman.
Das sieht man zum Beispiel auf der Seite vom Piper Verlag, wenn man die Kategorie anschaut: Erotische Geschichten.
In Erotikromanen ist Sex nun mal ein Hauptelement.
Sex gehört zur Erotik dazu, wie die Butter aufs Brot.
Tut mir leid, aber das ist eine Kritik, die ich absolut nicht verstehe.
Wenn man Sex (in Büchern) nicht mag, dann lest doch bitte keine Erotikromane!
Wenn ein Leser kein Blut sehen kann, oder abgetrennte Körperteile zum Kotzen findet, dann werden auch viele (Psycho-)Thriller und Krimis mit Vorsicht zu genießen sein.
Wenn man als Leser Erotik ohne Sex sucht, muss man wohl auch ein wenig suchen. Aber wenn man zu diesem Genre greift, dann darf man sich bitte nicht wundern, wenn diverse Körperteile offen und häufig zum Einsatz kommen.
Geschlossene Türen darf man bei der Erotik eher selten erwarten.

Zwei Brüder und eine Frau

Unter den Royal-Brüdern ist auch ein Zwillingspaar.
Offiziell hat einer der Zwillinge eine Freundin.
Inoffiziell wird aber immer wieder angedeutet, dass beide Brüder etwas mit besagter Freundin haben.
Das sorgt vielfach für Empörung.
Dazu: Schon mal was von Polyamorie gehört? Dabei geht es nicht um die klassische Zweierbeziehung, sondern man hat Beziehungen in größeren Gespannen.

Im Buch wird nie gesagt, ob beide Brüder gleichzeitig mit Lauren ins Bett gehen, oder ob überhaupt!
Dazu laufen die Zwillinge in den ersten drei Büchern zu sehr nebenbei mit.
Lauren weiß auf jeden Fall Bescheid, denn als sie darauf angesprochen wird, ist sie weder schockiert, oder entsetzt, sondern sie läuft bloß rot an.
Es wird auch erwähnt, dass sie manchmal nur mit jeweils einem der Zwillinge unterwegs ist.
Ja, es mag komisch erscheinen, zwei Brüder zu lieben.
Aber wenn die drei sich mit dieser Situation engagieren können?
Das Thema „Zwei Brüder lieben eine Frau“ selbst ist jedenfalls auch nicht neu, denn es gibt dazu beispielsweise auch einen Film.

Suchtprobleme (Drogen und Alkohol) und viel Gewalt

Reed und sein Bruder Easton besuchen in Paper Princess regelmäßig Wettkämpfe, bei denen sie sich prügeln.
Überhaupt werden Probleme gerne mit den Fäusten gelöst.
Gewalt sollte nie die erste Lösung sein.
Warum ich das Verhalten der Brüder aber trotzdem nachvollziehen kann?
Gerade Easton und Reed machen sich beide den Vorwurf, am Selbstmord der Mutter Schuld zu sein.
Über die Schmerzen, die sie in den Kämpfen empfinden, versuchen sie hauptsächlich für diese Schuld zu büßen.
Während der ersten drei Bücher durchlaufen Reed und auch Easton beide intensive Phasen der Reflektion. Sie erklären, warum sie diese Kämpfe brauchen und es wird auch deutlich, dass das eigentlich nicht der richtige Umgang mit Problemen ist.
Aus dem Wunsch heraus, Schmerzen empfinden zu WOLLEN, nehmen nicht nur Romanfiguren selbstverletzende Handlungen vor. Das ist alltäglicher, als so mancher Leser sich das vielleicht eingestehen möchten.

Aus der Schuld rührt auch Eastons exzessiver Alkoholkonsum. Er trinkt regelmäßig zu viel. Versucht zu vergessen.
Ja, er ist noch jung und ich bin kein Freund davon, sich regelmäßig ins Vergessen zu trinken. Ich kann es aber durchaus nachvollziehen. Auch im realen Leben ertränken viele Menschen ihre Sorgen und Probleme im Alkohol.
Easton und Ella freunden sich im Laufe der Zeit an und Easton vertraut ihr auch viele seiner Gedanken an. In den ersten drei Büchern wird sehr deutlich, wie verletzt und kaputt Easton innerlich ist.
Deshalb: Diesen extremen Alkoholkonsum heiße ich nicht gut, ich kann es aber nachvollziehen.

Es wird auch kritisiert, dass die Royal-Brüder sich viel zu gut mit den Wirkungen verschiedener Drogen auskennen würden.
Wisst ihr was? Ich habe auch gesehen, wie bestimmte Drogen wirken, einfach weil meine Mitschüler das teilweise schamlos während der Schulzeit konsumiert haben. Ich wusste auch, wo man das Zeug hätte erwerben können. Das war ein offenes Geheimnis. Wenn ich Drogen hätte nehmen wollen, dann wäre ich drangekommen. Zu sagen, dass das komplett aus der Luft gegriffen wäre, ist falsch. Es sind einfach Beobachtungen unter heutigen Jugendlichen.

Chauvinismus und Sexismus

Damit wir wieder alle vom gleichen Standpunkt aus starten, erstmal eine kurze Begriffserklärung.

Das eingedeutschte Substantiv Chauvinismus meint im Deutschen vor allem die grundsätzliche Einstellung von Männern, die aufgrund eines übertriebenen Selbstwertgefühls Frauen als minderwertig einstufen und dies auch in Worten und Taten zeigen.
Quelle: neueswort.de: Chauvinismus (Letzter Zugriff: 15.12.17 15:10 Uhr

Sexismus bezeichnet jede Form der Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres zugeschriebenen Geschlechts sowie die diesem Phänomen zugrunde liegende Geschlechterrollen festschreibende und hierarchisierende Ideologie […].
Quelle: gender-glossar.de: Sexismus (Letzter Zugriff: 15.12.17 15:13 Uhr

In Paper Princess findet man so einiges chauvinistisches Verhalten.
Aber in welchem Erotikroman, oder Buch für junge Erwachsene, hält sich der männliche Charakter zu Beginn nicht für Gottes Geschenk an die Menschheit?
Welcher dieser Charaktere rennt nicht mit wedelndem Penis durch die Gegend, um alles zu beglücken, was nicht bei drei auf dem Baum ist? Frauenverschleiß wie sonstwas, aber die Frauen finden das alle super und himmeln den Protagonisten natürlich trotzdem an.

Und dann natürlich: Welcher Protagonist brauchte bloß einfach DIE Frau, für die er sich ändert? Weil diese eine sich ja erst überhaupt nicht für ihn interessiert… Genau das ist doch der Punkt, warum diese Bücher überhaupt erst geschrieben werden. Weil ein Mann nicht weiß, wohin mit sich und dann trifft er diese eine Frau, für die er sich komplett ändert.
Natürlich glänzen seine Muskeln, sein Shirt spannt sich und seine Augen haben immer so eine extrem irritierende Wirkung. Aber das ist in JEDEM dieser Bücher der Fall.
Vielleicht gibt es irgendwo eine Ausnahme, die mir gerade nicht einfällt, oder von der ich noch nicht gehört habe, aber dann schreibt mir den Buchtitel bitte in die Kommentare.

Das Phänomen Bad Boy ist nun wirklich nicht nur in Paper Princess präsent. Die Bücher dieser Art haben den Markt überschwemmt. Aber genau das sind die Bücher, die regelmäßig die Bestsellerlisten stürmen und die sch allgemein sehr gut verkaufen. Es scheint also eine Käuferschaft für diese Art Geschichte zu geben, egal, wie oft sie schon erzählt wurde.

Wichtig ist einfach: Der Protagonist, der zu Beginn zwar gut aussieht, aber dessen Charakter einfach nur abstoßend ist, muss sich im Laufe der Handlung ändern. Und zwar wirklich massiv in die positive Richtung, denn ansonsten kann er das Herz der Leser und seiner Auserwählten nicht erobern.

Sexuelle Belästigung, Vergewaltigung und Missbrauch

Zuerst möchte ich uns alle auf einen Stand bringen. Was bedeuten diese drei Worte?
Kann man sie überhaupt voneinander trennen?

Eine sehr gute Definition der Begriffe Vergewaltigung und sexuelle Nötigung und deren Trennung voneinander findet man hier: Anwalt.org: Vergewaltigung: Folgen und gesetzliche Regelungen (Letzter Zugriff: 14.12.17 17:53 Uhr)

Sexuelle Nötigung im Sinne des StGB
Von einer sexuellen Nötigung ist die Rede, wenn jemand eine andere Person dazu nötigt, sexuelle Handlungen des Täters oder eines Dritten an sich zu dulden oder aber am Täter selbst oder einem Dritten vorzunehmen.
Nötigen wiederum bedeutet, jemand unter rechtswidriger Anwendung von Gewalt oder unter Drohung zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung zu zwingen. Gewalt ist jeder körperlich wirkende Zwang. Drohen ist das in Aussicht stellen eines künftigen Übels, auf das der Täter Einfluss zu haben vorgibt.

Vergewaltigung nach dem StGB
Die Definition von Vergewaltigung besagt, dass eine solche vorliegt, wenn der Täter mit dem Opfer den Beischlaf vollzieht oder aber ähnliche sexuelle Handlungen an dem Opfer vornimmt, oder an sich vornehmen lässt, die das Opfer besonders erniedrigen. Hierzu zählt insbesondere das Eindringen in den Körper des Opfers.
Quelle: Anwalt.org: Vergewaltigung: Folgen und gesetzliche Regelungen (Letzter Zugriff: 14.12.17 17:53 Uhr)

Oft liest man nun den Vorwurf, in Paper Princess würde die Protagonistin Ella das Opfer einer Vergewaltigung durch ihren Love Interest Reed.
Um diese Situation genau analysieren zu können, werde ich sie nun beschreiben und mit Zitaten aus dem Buch unterlegen. Das als Warnung vorneweg.


Ella ist gemeinsam mit den Royal-Brüdern auf einer Party. Sie bekommt unbewusst und ungewollt Drogen von einem männlichen Mitschüler verabreicht, der sie sich gefügig machen will.
Als er sich an Ellas Körper zu schaffen macht, ruft Ella um Hilfe. Reed und seine Brüder befreien sie aus der Situation. Reed besteht darauf, Ella sofort nach Hause zu bringen. Seine Brüder bleiben, um sich den Mitschüler vorzuknöpfen.

Im Auto auf der Fahrt nach Hause versucht Ella, Reeds Hände in ihren Schritt zu bringen. Sie hat großes Verlangen nach ihm. Reed weigert sich.

Er legt seine kühle Hand auf mein Bein, und von der Berührung wird mir ganz schwindelig.
„Berühr mich, Reed.“ Ich versuche, seine Hand nach oben zu schieben. Er stöhnt leise auf und packt kurz meinen Oberschenkel, ehe er die Hand hektisch wieder wegzieht.
„Nein, lass sie da!“, protestiere ich. „Das hat sich total gut angefühlt!“
„Daniel hat dich mit MDMA vollgepumpt, Ella. Deswegen bist du gerade so heiß auf Berührungen, und das werde ich sicher nicht ausnutzen.“
„Aber…“ Wieder will ich nach seiner Hand greifen.
„Nein!“, bellt er. „Bitte, lass mich jetzt einfach in Ruhe fahren, okay?“
Erin Watt, Paper Princess, 2017 Piper Verlag, S. 261

Im Haus angekommen bringt Reed Ella auf ihr Zimmer. Er will gehen, aber Ella bittet ihn, bei ihr zu bleiben.
Sie geht nun sehr offensiv mit ihm um.

Aber mir reicht es jetzt mit seinem ehrenwerten Getue. Ich brauche ihn jetzt.
Als Nächstes klettere ich auf seinen Schoß und schlinge meine Beine um seine Hüften.
Erin Watt, Paper Princess, 2017 Piper Verlag, S. 264

Reed versucht noch immer, sich aus Ellas Griff zu lösen, doch sie bleibt hartnäckig.

„Du“, wiederhole ich. „Es warst immer du.“
Ich lege meine Hand in seinen Nacken und er stöhnt auf.
„Du kannst doch gar nicht klar denken.“
„Aber das liegt nicht an irgendwelchen Drogen“, flüstere ich. „Ich kann nicht mehr klar denken, seit ich dir begegnet bin.“
Wieder stöhnt er leise auf. „Es kommt mir vor, als würde ich dich ausnutzen, weißt du?“
Erin Watt, Paper Princess, 2017 Piper Verlag, S. 265

Ella meint noch, sie brauche Reed und sie wolle ihn nicht anbetteln. Daraufhin erlischt sein Protest.
Er beginnt, ihren Körper mit seinem Mund und seinen Händen zu verwöhnen. Es kommt nicht zum Geschlechtsverkehrt. Ella ist und bleibt weiterhin Jungfrau.
Zwischendurch die Frage:

„Soll ich aufhören?“
„Nein!“
Erin Watt, Paper Princess, 2017 Piper Verlag, S. 268

Ella bringt Reed dazu, sie zu befriedigen. In beiderseitigem Einverständnis. Meiner Meinung nach ist das keine Vergewaltigung, oder sexuelle Nötigung, sondern das dringende Sehnen eines Körpers nach Befriedigung.

Im Nachhinein sind Ella und auch Reed dieser gemeinsamen Nacht durchgehend mit positiven Gedanken verbunden. Sie denken oft daran zurück, wie furchtbar es hätte enden können, wenn Reed Ella nicht aus den Händen ihren übergriffigen Mitschülers hätte retten können.
Ja, das Verhalten des Mitschülers fällt unter sexuelle Nötigung! Er hat mit Gewalt versucht, sexuelle Handlungen zu erzwingen, eine Vergewaltigung im Sinn gehabt. In der konkreten Szene wird das Verhalten des Mitschülers mit Gewalt durch die Royal-Brüder bestraft. Weitere Strafmaßnahmen werden erst später angestoßen, als auch Ellas Ziehvater von der Tat erfährt.

Man kann eventuell noch ankreiden, dass eine der beteiligten Personen einige Zeit vorher unter Drogen gesetzt wurde.
Aus den zitierten Textstellen wird aber deutlich, dass Ella und Reed das sehr wohl bewusst ist. Ella möchte Reed trotzdem spüren. Nochmal zum Mitschreiben: Ella will Reed. Da gibt es keine Ablehnung.
Kurze Anmerkung zum Rauschzustand: Wie viele Leute haben nach einer alkoholisierten Partynacht miteinander Sex? Einige erste Male sollen so, dem Hörensagen nach, sogar entstehen. Die Hemmungen fallen. Das ist dann aber keine Vergewaltigung, wenn beide Personen es wollen.

Ein Fazit zu Paper Princess

Die Paper-Reihe zeigt viele Abgründe und viele Extremsituationen.
Manches ist aber gar nicht so aus der Luft gegriffen, wie vielleicht ein blauäugiger Leser meinen würde.
Ich toleriere auch nicht jede Handlung, die im ersten Buch stattfindet.
Trotzdem kann ich gewisse Dinge nachvollziehen, einfach, weil ich das teilweise auch erlebt habe.
Bücher und deren Handlungen sind nun mal auch nicht immer realitätsnah. Da werden schamlos Dinge überspitzt und alle Probleme eines Teenagers beispielsweise in einem Buch abgeladen.
Ja, vieles ist in Paper Princess überzogen.
Es ist wie eine Soap am Nachmittag von der Dichte der Dramatik und der Probleme her.
Aber das muss doch nicht grundsätzlich falsch sein.
In zahlreichen Serien und anderen Büchern schläft jeder mit jedem, alles trinkt ständig durcheinander, dann stirbt noch jemand. Es gibt fast immer einen, oder mehrere Bad Boys, deren Muskeln immer spielen und schimmern.
Warum genau sich die angestauten, negativen Emotionen nun genau über Paper Princess entladen, das kann ich nicht komplett nachvollziehen.

Auch möchte ich noch anmerken, dass Erin Watt mit vielen Problemen, wie dem Alkohol, den Kämpfen, in den Folgebüchern reflektierter umgeht. Um manche Dinge zu verstehen, um die Personen in ihrer Entwicklung zu beobachten, muss man halt manchmal erst Teil zwei und drei lesen. Aber das ist auch bei diesem Buch keine aktuelle Erfindung.
Wenn jeder Charakter in Band eins immer schon „fertig“ wäre, dann bräuchten wir ja eigentlich keine Reihen mehr. Oder sie wären auf Dauer einfach nur komplett langweilig.

So und nun könnt ihr euch gerne auf meine Worte stürzen.
Ich werde, so gut es geht, versuchen, konstruktiv auf alles zu antworten.
Und wie gesagt, meine Worte sind kein Ultimatum. Wegen meiner Argumentation muss nicht jedem Leser dieses Buch automatisch gefallen!

Übrigens hat sich auch Maike von Kunterbunte Flaschenpost Gedanken zum Fall Paper Princess gemacht.

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Steffi 15. Dezember 2017 - 18:10

Hey,

ich hatte bei Maike gerade schon geschrieben, dass mich die Diskussion um diese Buchreihe extremst nervt.
Ich habe mittlerweile keine Lust mehr Paper Princess zu lesen, obwohl ich es mir auf der LBM17 gekauft habe. Damals haben die Wellen um die Reihe noch nicht so hoch geschlagen. Ich habe auch kein Nerv darauf mich rechtfertigen zu müssen, sollte mir das Buch tatsächlich gefallen.

Hab einen tollen Abend.

Ganz lieben Gruß
Steffi von angeltearz liest

Antwort
Ramona 15. Dezember 2017 - 19:27

Liebe Steffi,

mich nervt diese Diskussion auch ziemlich.
Sie hat irgendwie nie ein Ende.
Und ja, die Rechtfertigung ist auch nicht angenehm…
Ich kann dich total verstehen.

Liebe Grüße
Ramona

Antwort
Nicci Trallafitti 15. Dezember 2017 - 18:35

Super toll geschrieben, liebe Ramona!
Ich werde die Reihe auf jeden Fall irgendwann lesen.
Mich nerven diese Diskussionen und besonders diese Hetzjagden.
Es soll doch bitte jeder einfach lesen was er will.

Liebe Grüße,
Nicci

Antwort
Ramona 15. Dezember 2017 - 19:15

Liebe Nicci,

danke dir, für deinen Kommentar!
Mich nervt diese Diskussion rund um die Reihe auch total.
Weil sich aber in 280 Zeichen nicht gut argumentieren lässt, hab ich jetzt mal diesen Beitrag geschrieben.
Und bei Twitter oder sonstwo verzettelt man sich auch gerne…
Aber ich bin auch deiner Meinung: Es soll bitte jeder lesen, was er möchte.

Liebe Grüße
Ramona

Antwort
Ira 15. Dezember 2017 - 18:44

Oh. Mein. Gott. … Man kann aber auch alles kritisieren. Wie gut, dass die Diskussion bis jetzt an mir vorüber gegangen war. Deine Einschätzung teile ich da absolut in jedem Punkt, allerdings möchte ich noch ergänzen, dass Ella auch als Tochter einer Stripperin groß geworden ist, wobei ja auch teilweise angedeutet wurde, dass es nicht nur das Strippen war, das das Essen auf den Tisch brachte. Natürlich ist das Strippen für Ella dann nicht unbedingt etwas Verwerfliches. Sie ist damit groß geworden, sie hat ihre Mutter geliebt, das Strippen zu verurteilen, würde auch gleichzeitig bedeuten, dass sie ihre Mutter verurteilt. Und ebenso natürlich hatte sie dadurch auch die Gelegenheit in dieses Milieu reinzukommen und das Geld zu verdienen, das sie brauchte, um, so weit es ihr möglich war, für ihre Mutter da zu sein.
Ja, im Hinblick auf die Zwillinge und Lauren, war ich auch ein bisschen irritiert, aber es ist durchaus in dem genre ja nicht unüblich und wird zumindest hier nicht weiter ausgeführt.
Egal wie machomäßig und chauvinistisch und was-auch-immer-ig ihre Brüder drauf sind, sie schützen Ella, wenn es darauf ankommt und ich würde keinem von ihnen zutrauen, dass sie sich an einem Mädchen/einer Frau vergreifen würden – anders als der besagte Mitschüler, dessen MO da ganz offensichtlich anders aussieht.
Es muss einem nicht gefallen, aber ganz ehrlich, die Vorwürfe kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht sollte ich noch mal die deutsche Übersetzung lesen, ob man da irgendwas anders interpretieren kann, aber das Buch, das ich gelesen habe, hat nichts mit den Vorwürfen zu tun, die Du als Kritikpunkte der Kritiker aufgeführt hast. Es wäre schön, wenn reale Vorfälle genauso intensiv verdammt und verurteilt würden wie manche Bücher…

Liebe Grüße,
Irina

Antwort
Ramona 15. Dezember 2017 - 19:30

Liebe Irina,

danke, dass du die Beziehung zwischen Ella und ihrer Mutter nochmal aufgreifst.
Deine Gedanken teile ich total!

Richtig, nicht jedes Buch muss jedem Leser gefallen. Dazu sind wir einfach zu unterschiedlich.
Aber ich kann die Kritikpunkte der Kritiker teilweise auch echt nicht nachvollziehen.

Deinem letzten Satz kann ich so nur in Gänze zustimmen!
Genau meine Meinung!

Liebe Grüße
Ramona

Antwort
Stephie 15. Dezember 2017 - 18:58

Eins vorweg: Ich habe das Buch (noch) nicht gelesen, habe mich daher aber, soweit ich mich erinnere, auch nie an diesen Diskussionen beteiligt, sie aber durchaus verfolgt.

Den meisten deiner Punkte kann ich durchaus zustimmen. Das mit dem Strippen leuchtete mir in Ellas Situation von Anfang an ein und ich gehöre auch nicht zu denen, die Strippen mit Prostitution gleichsetzen. Natürlich ist es nicht wünschenswert, aber viele Leute haben einfach keine andere Wahl und zu Strippen ist dann immer noch die besten dieser zwei Alternativen.

Dass du an deiner Schule solche Erfahrungen gemacht hast, schockiert mich hingegen zutiefst. Das mit dem Messer kann ich gar nicht glauben, womit ich dir nicht unterstellen will, dass du lügst, es ist für mich nur schlicht unvorstellbar. Ich dachte schon meine Schulzeit wäre schlimm gewesen (Mobbing), aber mit einem Messer bedroht zu werden und alles, was du sonst noch schreibst, das will ich mir gar nicht ausmalen. Am Gymnasium wurde bei mir alles beser und Geld spielte da, meinem Empfinden nach, und ich gehörte definitiv nicht zu den „reichen“ Schülern, eine total untergeordnete Rolle. Bei uns wurden keine Lehrer schikaniert und die Lehrer haben, von gelegentlichen Unsympathien abgesehen, auch alle relativ gleich behandelt. Allerdings bin ich in Brandenburg zur Schule gegangen, wofür ich rückblickend sehr dankbar bin, denn von Berlin hört man ja inzwischen öfter solch schlimme Dinge und ich habe jetzt schon Angst davor mein Kind, sollte ich irgendwann eines haben, zur Schule zu schicken.

Einen Erotikroman zu kritisieren, weil er Sexszenen enthält, ist natürlich lachhaft. Es gibt aber natürlich gute und schlechte Szenen und auch die Masse kann durchaus ausschlaggebend dafür sein, ob ich ein solches Buch gut finde oder nicht.

Welcher dieser Charaktere rennt nicht mit wedelndem Penis durch die Gegend, um alles zu beglücken, was nicht bei drei auf dem Baum ist? <- Bei diesem Satz musste ich herzlich lachen.

Zum Thema Chauvinismus und Sexismus kann ich nur sagen, dass beides eben in unserer Gesellschaft nach wie vor existiertund es wäre ja geradezu utopisch, wenn es solche Charaktere in einem Buch nicht gäbe. Wichtig ist, dass solche Verhaltensweisen als problematisch dargestellt werden, was ich im Falle von Paper Princess nicht beurteilen kann.

Noch eine Anmerkung zu den Straftatbeständen: In der von dir beschriebenen Szene kann ich anhand der zitierten Stellen auch keine Vergewaltigung sehen, ABER es kann durchaus einen Straftatbestand erfüllen, wenn nur EINE PErson alkoholisiert – oder sonst wie berauscht – ist und die andere nicht, diese Tatsache aber bewusst ausnutzt, in Kenntniss des Rausches. Dass Ella da zustimmt, spielt keine Rolle, weil sie in dem Moment unter Umständen so berauscht ist, dass sie gar nicht mehr einwilligungsfähig ist. Aber das ist eine sehr schwierige Beurteilung und man wird es den "Tätern" selten vorwerfen können, weil für einen normalen Menschen vermutlich nicht einschätzbar sein wird, WIE stark der Rausch denn tatsächlich ist. Da Ella sich aber nicht vergewaltigt fühlt, sehe ich hier überhaupt kein Problem. Wer hat denn das Recht, einer Frau, die positiv an ein sexuelles Erlebnis zurückdenkt, zu sagen, dass das doch aber eine Vergewaltigung gewesen sei? Das wird sie doch wohl, sofern sie sich daran erinnern kann und kein Gedächtnisverlust vorliegt, am besten beurteilen können.

Antwort
Lena 15. Dezember 2017 - 19:25

Hallo Ramona!

Ich habe Paper Princess erst letzte Woche zu Ende gelesen und ja: Das Buch ist definitiv nicht nur schlecht. Mir haben grade die Interaktionen von Ella mit ihrer besten Freundin sehr gefallen und die grundlegende Geschichte hat wirklich sehr viel Potenzial.

Mir gefällt generell nicht wie oft in diesem Genre Sex oder sexuelle Handlungen genutzt werden um Macht auszuüben. Übrigens etwas, was Ella sehr, sehr viel tut meiner Meinung nach. Klar, in der realen Welt ist das genauso. Aber manchmal würde ich mir einfach wünschen, dass sich in Büchern und Filmen offensichtlicher dagegen gestellt wird.

Und nun zu der Szene, die du unter ‚SEXUELLE BELÄSTIGUNG, VERGEWALTIGUNG UND MISSBRAUCH‘ als Beispiel nennst. Für mich ist das im sehr dunkelgrauen Bereich. Als Leser weiß man, dass Ella, das nicht nur in diesem Moment will sondern schon vorher. Es ist also wirklich keine sexuelle Nötigung). Aber Reed weiß das nicht. Er weiß nur, dass Ella MDMA gespritzt bekommen hat (was übrigens gar nicht möglich ist bzw. ein sehr hohes Risiko trägt und wenn ja auch gar nicht so schnell wirken würde wie im Buch dargestellt). MDMA ist der Hauptinhaltsstoff in den meisten Ecstasy-Tabletten. Eine der Hauptnebenwirkungen? Ein gesteigertes Bedürfnis nach körperlicher Nähe. Ich denke jeder Sachverständiger würde vor Gericht sagen, dass man unter MDMA nicht mehr in der Lage ist einzuwilligen. Von daher ist die Szene mMn sehr schwierig und im Buch wird es eben auch noch als positiv dargestellt.
Das ist nicht nur ein Problem von Paper Princess sondern mMn ein Problem des ganzen Genres (in Fifty Shades gibt es z.B. eine Szene, die nur deswegen keine Vergewaltigung ist, weil man als Leser weiß das Ana zustimmt. Sie wird allerdings noch nicht einmal gefragt. Im Film wurde die Szene dann abgeändert). Es ist aber so verdammt wichtig. #metoo dürfte doch allen gezeigt haben, dass auch wir eine Rape Culture haben. Und dazu gehört eben auch, dass allgemein so getan wird als ob die Grenzen von Frauen und Mädchen weniger wert sind als die von Männern. Solche Szenen in Büchern und Filmen zementieren das. Stattdessen sollten sie sich dagegen stellen. (Eine anschließende Szene in der Ella sich über Reed aufregt deswegen, hätte mir persönlich übrigens auch völlig gereicht. Eine meiner liebsten Fanfictions hat es auch über weite Strecke nicht so mit der Einvernehmlichkeit, sie rehabilitiert sich aber durch die Einsicht dessen und über hart erarbeitete Änderungen in der Beziehung.)

Liebe Grüße,
Lena, die deinen anderen Punkten im wesentlichen zustimmt.

Antwort
Ira 15. Dezember 2017 - 20:04

Lena, einerseits kann ich dir zwar zustimmen, weil ich es auch nicht gut finde, dass sexuelle Handlungen so oft ausgenutzt werden, um Macht auszuüben, aber zum einen denke ich, dass das durchaus realistisch ist, zum anderen ist der ganze sexuelle Aspekt trotz ihrer Jungfräulichkeit für Ella’s einfach Alltag gewesen. Ihre Mutter war Stripperin, Ella hat viel Zeit auch mit den Kolleginnen ihrer Mutter (und später auch ihren eigenen) in den Umkleiden des Clubs verbracht und vermutlich viel an Diskussionen mitbekommen. Außerdem hat sie natürlich auch selbst erlebt, wie das Publikum auf das Stripper reagiert. Das alles prägt ihr Bild von Sex und dessen Macht, besonders, wenn ihre Schulkameradinnen das auch immer wieder thematisieren. Davon abgesehen ist das Buch doch dem Erotikbereich zugeordnet, ich muss zugeben, dass ich es dafür noch recht harmlos finde – und dass Sex darin eine große Rolle spielt, gehört ja nun mal zum Genre.

Antwort
Lena 15. Dezember 2017 - 22:56

Hallo Ira,
ich habe ja auch nie behauptet, dass es nicht realistisch ist. Grade wie du schon sagst mit Ellas Hintergrund. Aber muss es mir deswegen gefallen? Mir geht es auch nicht um den Sex (ehrlich gesagt war ich sogar etwas enttäuscht ob des Mangels davon in Paper Princess ;)) sondern darum, dass er im Erotik-Genre so selbstverständlich und meistens positiv als Mittel der Macht dargestellt wird. Ja, das ist realistisch. Ja, es gibt auch Leute die auf ein Machtgefälle in Beziehungen stehen. Aber trotzdem ist das etwas was mich stört. (Auch an unserer Gesellschaft, aber das ist ein anderes Thema xD)

Antwort
Madame Lustig 16. Dezember 2017 - 15:51

Natürlich muss es dir nicht gefallen. Wie langweilig wäre doch unsere Bücherwelt, wenn wir alle immer einer Meinung wären?
Zum Thema Sex muss ich sagen: genau das wurde gerade zu Beginn der ganzen Paper Princess Diskussion vor ein paar Monaten sehr kritisiert. Es hieß, dass es zu viel davon gab und dass die Sprache während dieser Szenen zu ordinär wäre. Und darauf reagierten andere Leser dann natürlich mit Unverständnis, denn zum einen kommt es im gesamten Buch nicht zum Akt und zum anderen war es sprachlich ja nun auch nicht sonderlich schockierend.

Das „Mittel der Macht“, um es mit deinen Worten zu sagen, finde ich gar nicht so schlimm. Es geht dabei nicht darum, über die Person Macht zu haben, sondern über die Lust und dieses Spiel mit der Lust kann tatsächlich sehr erregend sein. Allerdings muss man das A) mögen und B) auch sehr auf Körpersprache achten und ein eventuelles „Stop!“ akzeptieren.

Antwort
Vanessa 15. Dezember 2017 - 22:50

Danke für diese Darstellung. Ich habe die Bücher nicht gelesen (und habe es auch nicht vor, weil es einfach nicht mein Genre ist, aber die Diskussionen mitbekommen und es da schon nicht verstanden.
Und nach deinem Beitrag versteh ich die Aufregung noch weniger, denn es wird ja anscheinend reflektiert! All diese „kritischen“ Dinge unreflektiert stehen zu lassen DAS wäre eine Aufregung wert, aber wenn es reflektiert wird?! Es sind nunmal Dinge die in der realen Welt passieren, Dinge die die Realität von Menschen sind – vielleicht nicht so extrem, aber wie du ja auch schreibst: Bücher übertrieben ja manches mehr, damit es eben auffällt.
Nach der Szene, die du für Vergewaltigung/sexuelle Nötigung gewählt hast, ist dann nicht eigenltich Ella diejenige, die Reed nötigt – wenn man davon eben überhaupt sprechen kann?!

Bücher, die zum Erotikgenre gehören, ich aber tatsächlich lese, eben weil es auch durchaus erotisch ist ohne das die Protagonisten andauernd Sex haben oder direkter sexuell agieren (sowas wie Küssen und simple Berührungen zähle ich nicht dazu) und auch die Männer nicht denken, sie wären der Gott auf Erden (eher das Gegenteil – also quasi ein umgedrehtest Klischee?!) ist die Second-Son Serie von Jennifer McQuiston zum ersten Teil „Eine schottische Affäre“ gibts auch ne Rezension auf meinem Blog. 😉

Mein Hauptproblem mit Büchern mit diesem „vom Chavinist/Bad Boy zum Good Boy durch DIE Richtige“-Ding ist, das ich es als total unrealistisch empfinde und das dadurch das Bild weiterverbreitet wird, dass es ok ist, mit einem Mann zusammen zu sein, der dich schlecht behandelt, weil du könntest ihn ja ändern, verbessern, etc. Und das ist was, was echt nur selten funktioniert. – aber das ist eben auch nur die Erfahrung die ich gemacht habe/mitbekommen habe. Ich glaube ein bisschen weniger Schwarz/Weiß im Erotikbereich, aber auch Jugendbuch, etc. wäre wünschenwert und ich hoffe, dass das kommt, dann sind Diskussionen, wie um diese Bücher vielleicht hinfällig.

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Tanja V. 16. Dezember 2017 - 0:22

Ich persönlich habe dieses Buch nicht gelesen und auch kein Twitter, aber dennoch sehr viele der Diskussionen und Argumente rund um Paper Princess mitbekommen. Ich kann den anderen hier zustimmen, insofern, dass ich es gut finde, dass du deine Meinung vertrittst und die Vorwürfe mal aufgefädelt hast. Allerdings – und da widerspreche ich jetzt ganz höflich den anderen – hat dein Post in mir so einige Gefühle ausgelöst, die sich schwer in Worte fassen lassen. Gerade deine reflektierten Worte und Formulierungen haben mir gezeigt, dass ich das – bezogen auf die Beispiele (wie gesagt, das Buch kenne ich nicht) – ganz anders sehen würde. Um ein Beispiel zu nennen, Thema Drogen. Für mich ist und bleibt jemand der gegen seinen Willen unter Drogen gesetzt wurde, jemand, der nicht mehr in der Lage ist Entscheidungen zu treffen oder Ja/Nein zu sagen. Jemand, der sich hingegen selber betrinkt und seine Grenzen nicht kennt ist für mich tatsächlich ein Unterschied.
Ich möchte niemanden vorschreiben, was er mag/liest und respektiere auch die Meinungen anderen, aber das Buch klingt für mich wie der absolute Albtraum. Ich glaube, insgesamt kommt es einfach stark darauf an, welche moralischen Grenzen man für sich selber setzt, wenn man das so nennen kann. Ich bin mir sicher, das vieles auch unnötig aufgebauscht wurde usw. – so ist das ja immer bei solchen Diskussionen, aber muss das wohl jeder für sich selber entscheiden. Das Buch wurde ja gerade als Beispiel genommen, um „Missstände“ aufzuzeigen, weil es so beliebt ist. Genau wie Sarah J. Maas immer bei dem Thema Diversity in den Mittelpunkt gestellt und kritisiert wird und und und – solche Romane/Autoren sind ja nur ein Beispiel, derer sich die Leute bedienen, weil an denen eben ein riesiges Fandom hängt. Ich persönlich finde es z.B. auch alles andere als okay, dass der Piper Verlag diesen Roman als Rezensionsexemplar and 14-jährige Blogger rausgegeben hat … aber das ist ein anderes Thema.
Insgesamt bin ich immer für Meinungsfreiheit und auch dafür, dass jeder lesen kann, darf und soll, was er mag, ABER, wenn für mich – ganz subjektiv – etwas (was auch immer das sein mag) nicht funktioniert, moralisch verwerflich ist usw., dann habe ich auch Respekt vor den Leuten, die sich gegen einen solchen Bestseller aussprechen – und ich tue das auch selber. Als Leserin, Bloggerin, Autorin und vor allem als Mensch. Ich erachte es sogar als äußerst wichtig, denn gerade angeregte Gespräche/Diskussionen sorgen dafür unterschiedliche Blickwinkel zu betrachten. Wie so was „Shitstorm“ mäßig auf Twitter abgeht kann ich mir lebhaft vorstellen und ist auch nicht der richtige Weg … aber immerhin wird so der Fokus auf viele wichtige Fragen gelegt … puh, ich habe so viele Gedanken zu dem Thema, die passen hier alle gar nicht hin 😀

Jedenfalls kann man von dem Buch halten, was man will, aber man sollte einfach allgemein mehr Respekt gegenüber Meinungsfreiheit aufbringen und Kritik (für sich) ernsthaft hinterfragen.
Sop 😀 Liebe Grüße!

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Tina K. 16. Dezember 2017 - 0:50

Hallo Ramona,

ich kann dir nur zu dem Artikel gratulieren, denn er ist toll geworden!.
„Paper Princess“ steht bei mir noch ungelesen im Regal, aber selbst ich habe die ganzen negativ-Stimmen mitbekommen. Doch so wie du es beschreibst, wirkt es für mich gar nicht aus der Luft gegriffen.
Alleine das mit den Drogen kann man – wie du es sagst – beobachten. Und für mich – als noch nicht Leserin – könnte man es als Warnung interpretieren, dass man eben aufpassen muss, wenn man auf einer Party ist. So wie du es beschreibst wirkt „Paper Princess“ wirklich wie eine Soap, aber die werden ja auch regelmäßig geschaut, nicht wahr ;P.

Ganz verstehen kann ich aber auch nicht, warum genau diese Reihe so in den Dreck gezogen wird. Gab es vor allem in den letzten Jahren nicht Bücher, die man hätte mehr ankreiden könnte?
Ich meine Erotikbücher von einem Sex-bessesenen Thronfolger sind okay, aber die Paper Reihe ist das ultimative No-Go?
Ich habe schon lange aufgehört die Menschen zu verstehen, ich werde bei den meisten sowieso nie durchblicken.

Ach ja! Danke für den Lacher, den du mir ins Gesicht gezaubert hast:
„Welcher dieser Charaktere rennt nicht mit wedelndem Penis durch die Gegend, um alles zu beglücken, was nicht bei drei auf dem Baum ist?“ [Zitat]
Da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen, aber die Formulierung ist einfach so genial xP. Danke für den Grinser!

Alles Liebe,
Tina

Antwort
Fashionqueens Diary 16. Dezember 2017 - 10:19

Ich habe das Buch nicht gelesen, aber Hut ab vor deinem Beitrag! Ich finde, du hast eine Analyse erschaffen, die absolut perfekt ist und dafür riesigen Respekt von mir! Und auch Aussagen im Sinne von „Wenn man sowas nicht lesen will, soll man sich keine Erotik-Bücher kaufen“ – absolut korrekt! Großartiger Beitrag zu einem Thema, das sich wohl auf viele andere Bereiche reflektieren lässt! Und mal ganz nebenbei: Sind getötete und missbrauchte Kinder in einem Thriller nicht viel mehr Grund, sich aufzuregen? Da tut es keiner…

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Victoria 16. Dezember 2017 - 10:29

Liebe Ramona,

ich habe diese Diskussion gar nicht mitbekommen, ehrlich gesagt, aber ich finde deinen Beitrag grandios! Du hast die Kritikpunkte sehr gut aufgenommen und deine Argumente sachlich dargelegt. Wer sich das neutral durchliest, wird dir zustimmen oder auch nicht, wenn er das eben anders sieht, aber er wird zumindest verstehen, warum du so denkst. Ein Buch muss und kann schließlich nicht jedem gefallen, aber zu „diskutieren“, wenn man das Buch nicht mal gelesen hat, entbehrt dann ja wohl jeglicher Grundlage. Schade, dass es so was immer wieder mal gibt. Daher danke für deinen ausführlichen Beitrag und dass du dir so eine Mühe damit gemacht hast. 🙂

Liebe Grüße und noch ein schönes Wochenende
Victoria

P. S.: Ich habe nur Teil 1 gelesen und er hat mir nicht soo gut gefallen, weil ich es ein bisschen zu viel von allem fand. Das nur nebenbei.

Antwort
Ani 22. Dezember 2017 - 12:27

Hi!
Ein sehr guter und langer. ausführlicher Bericht. Ich habe den Shitstorm zu der Reihe auch mitbekommen, obwohl ich das Buch nicht gelesen habe und es nicht ganz meinem Genre entspricht. Aber ich dachte beim lesen deines Berichts gleich an die vielen amerikanischen Serien/Filme, die oftmals genauso heftig sind und keiner sagt was dagegen. Es soll jeder Lesen was er möchte, ohne sich schlecht zu fühlen oder schämen zu müssen. Ich glaube, ich werde mir das Buch auch mal zulegen. 😉
Viele liebe Grüße,
Ani

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Liebe Community, mir ist etwas klar geworden! - Kunterbunte Flaschenpost 24. Dezember 2017 - 11:29

[…] ich das schreibe? Weil Ramona, Franzi und ich gestern einen Beitrag online gestellt haben, in denen wir unsere Sichtweise […]

Antwort
Let 'em eat books 30. Dezember 2017 - 12:32

Huhu,

langsam verstehe ich, warum da zwei Welten auf einander prallen. Ich glaube, es liegt schlicht an der Vermarktung. Du hast es als Erotikroman gekauft und Piper es so auch bezeichnet. Damit sind die Thematiken zwar immer noch für viele Leute (wie mich) unschön, aber für das Genre normal. Da kann man nicht meckern.

Aber aus der englischsprachigen Bloggerszene kannte man es ja unter der Kategorisierung als Jugendroman. Und da ist ganz klar: Jugendromane sollten keine Erotikromane sein! Entsprechend sollten auch die Themen nicht in dem Ausmaß auftreten. Es gibt einen Grund, warum man als U18 noch keinen Playboy kaufen oder Pornos schauen darf. Das fällt eben – ob zu Recht sei dahin gestellt, da traue ich mir persönlich keine Meinung zu – unter Jugendschutz.

Mit Ausnahme der minderjährigen Stripperin, was nun einmal ganz klar illegal ist, nicht nur radikal, wären für mich all die Punkte in einem Erotikroman völlig in Ordnung. Den lese ich eben nicht, weil mich Sex anwidert. Aber wer das mag, bitte. Soll nicht meine Sorge sein.
Und wenn Piper das so verkauft, auch kein Ding.

Dann liegt die eigentliche ‚Schuld‘ und vor allem die eigentliche Gefahr für mich eher bei denjenigen, die das als Jugendroman (also 12+) darstellen und nicht bei Autorin und Buch.
Nur … meins wird es halt nie sein. Und aus meiner Warte verstehe ich auch nicht, warum Menschen so etwas gern lesen. Aber so geht es mir auch mit Thrillern, etc. Menschen haben eben unterschiedliche Geschmäcker.

Liebe Grüße
Taaya

Antwort
Nelly 30. Dezember 2017 - 13:39

Liebe Ramona, ich komme spät aber ich komme endlich. Natürlich hab ich Deinen Post direkt nach Erscheinen gelesen, aber kommentieren kann ich ihn erst heute. Ich hoffe, Du verzeihst mir.
Zu Deinem Post kann man Dir auf jeden Fall nur gratulieren. Er ist Dir wunderbar gelungen.
Wir haben uns ja nun schon einige Male über dieses Thema unterhalten und ich bewundere Dich dafür, dass Du Dir hier wirklich so eine Mühe gemacht hast.
Ich hab an sich nichts dagegen, dass über ein bestimmtes Thema diskutiert wird. Darf ja jeder seine eigene Meinung haben. Was mich stört, ist, dass die „Gegner“ dieser Bücher sich wohl berufen fühlen, die Welt zu retten. Wer sagt denn, dass deren Meinung für alle richtig sein muss und dass die nun dafür sorgen müssen, dass auch ja alle „gerettet“ werden. Manche tun ja gerade so, als würde uns der moralische Verfall bevor stehen. Man kann es halt auch übertreiben.
Ansonsten ist Deinem Beitrag nichts hinzuzufügen und so wie er ist, ist er perfekt geworden.

Vielen Dank dafür und rutsch gut ins neue Jahr
Alles Liebe, Nelly

Antwort
Isa 31. Dezember 2017 - 19:50

Hi,

ich habe die Reihe zwar noch nicht gelesen, aber von der Diskussion jede Menge mitbekommen… es bleibt mir unverständlich, dass manche (sonst absolut welt- und ideenoffene) Leser die angesprochenen Thematiken so kritisieren können.
Paper Princess is bei Weitem nicht der erste Erotikroman, in denen Themen dieser Art aufgegriffen werden.

xx Isa

Antwort
angeltearz liest - Aktion | Gebloggt aus dem Dezember 2017 3. Februar 2018 - 19:14

[…] Princess oder auch: Ich möchte bitte lesen dürfen, was ich möchte!” – Kielfeder “Vorwürfe gegen Paper Princess: Kommentar einer Leserin” – pialalama. “„Meine Bibliothek“ – App-Review” – buch-leben […]

Antwort
Guilty Pleasure oder Gesellschaftsproblem? - Elea Brandt 6. Mai 2019 - 15:27

[…] Kommentar zu „Paper Princess“ (Kielfelder Blog) […]

Antwort
dschoech 29. August 2019 - 7:33

Bin ich erleichtert, dass diese Diskussion an mir vorbeigegangen ist… liegt eventuell daran, das ich die Bücher kurz nach dem erscheinen gelesen habe, wo es solche Vorwürfe erst in geringem Maße gab. Ich mochte und mag die Bücher sehr gerne. Ich habe sie bereits zweimal gelesen und schließe ein drittes Mal nicht aus. Es ist sehr schön geschrieben, sowohl vom Lesefluss als auch von der Wortfindung her, mit realistisches Dialogen und nachvollziehbaren Reaktionen. Daher hatte ich an der Storyline oder ihrer Umsetzung rein gar nichts zu meckern, mir ist der Kiefer heruntergeklappt, als ich gerade mit den Vorwürfen, auf die du hier so schön eingehst, konfrontiert wurde. Ja, einige Themen die angesprochen werden sind nicht schön, hat auch niemand behauptet, aber sich über ein Buch zu beschweren, das solche Themen aufgreift, schafft diese auch nicht aus der Welt. Auch werden die Probleme im Buch nicht schöngeredet oder verharmlost, was für mich das einzige Problem wäre, wäre es den so. Das ist meine Meinung, die muss niemand teilen. Ich kann jedem der Gefühlschaos und Drama mag, dieses Buch nahe legen. Ich persönlich lache und weine gerne beim lesen und das war auf jeden Fall der Fall. Ein Buch das ich empfehlen kann ist zudem kissed by trouble von Clannon Miller, hier ist der männliche Protagonist kein Frauenaufreißer.

Vielen Dank jedenfalls für die ausführliche Auseinandersetzung mit den Kritikpunkten. Ich kann mich deiner Meinung nur anschließen. Und meiner Meinung nach kann eigentlich nur jemand der das Buch nicht oder nicht richtig liest wirklich ernsthaft auf diesen beharren.

Antwort
Rape Fiction: Guilty Pleasure oder Gesellschaftsproblem? - Elea Brandt 7. Dezember 2020 - 9:42

[…] Kommentar zu „Paper Princess“ (Kielfelder Blog) […]

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