Ich blicke immer monatlich zurück, aber nun habe ich auch Lust, einen Jahresrückblick für das Jahr 2020 zu schreiben.
Zur Hälfte einfach über das Leben und aber auch mit dem Blick auf meine gelesenen Bücher.
Ich werde zu Beginn einen Blick auf meine gelesenen Bücher werfen.
Und weiter unten kommen dann noch ein paar persönlichere Worte für diesen Jahresrückblick.
Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir wenig versprochen habe, das mich dann aber positiv überrascht hat?
Da muss ich leider Girl at Heart von Kelly Oram nennen. Nachdem sie mich mit V is for Virgin so enttäuscht hat, waren meine Erwartungen an ihr nächstes Buch eher gering. Aber sie hat mich sehr, sehr positiv überrascht und darüber bin ich sehr froh!
Aber auch Acht Woche Wüste von Wendelin van Draanen passt wohl zu dieser Frage. Tatsächlich hatte ich gar keine Erwartungen an das Buch. Ich war irgendwie komplett emotionslos und dann verwandelte sich das beim Lesen in Begeisterung.
Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir viel versprochen habe, das mich dann aber negativ überrascht hat?
Das erste Buch, was mir aus dem letzten Jahr dazu einfällt, ist leider Duty & Desire. Vorsätzlich verliebt von Tessa Bailey. Ich hatte mich so sehr auf das Buch gefreut, weil ich das Setting total spannend fand. Leider hat es mich komplett enttäuscht. Außerdem passt bei dieser Frage auch noch Three Women. Drei Frauen von Lisa Taddeo. Das wurde ja so unglaublich gut angekündigt und besprochen und ich habe es abgebrochen.
Welches war meine persönliche Autor*innen-Neuentdeckung in diesem Jahr und warum?
Dazu gehört auf jeden Fall Lena Kiefer. Von Ophelia Scale hatte ich über so lange Zeit so unglaublich viel positves gehört, dass ich mich dann im letzten Jahr selbst davon überzeugen musste. Nachdem ich Band 1 wie im Rausch verschlungen habe, bestellte ich mir noch am gleichen Tag Band 2 und 3 in der Buchhandlung. So habe ich alle Bände der Trilogie direkt hintereinander verschlungen und war absolut gefesselt. Diese Trilogie ist eines meiner absoluten Highlights aus dem letzten Lesejahr. Außerdem muss ich hier auch unbedingt Anne Pätzold nennen. Als Buchbloggerin folge ich ihr schon einige Zeit, aber sie hatte nun auch ihr Debüt als Autorin. Mit When We Dream, When We Hope und When We Fall hat sie mich einfach nur verzaubert. Eine absolute Herzensreihe… Ein Glück schreibt sie weitere Bücher!
Ich hoffe, das hat euch einen guten Überblick über ein paar meiner gelesenen Bücher im Jahr 2020 geben können. Wenn ihr an einer vollständigen Liste gelesener Bücher im Jahr 2020 interessiert seid, dann findet ihr die natürlich auch auf meinem Blog.
Persönlicher Jahresrückblick 2020
Dann kommen wir jetzt zum persönlichen Teil dieses Jahresrückblicks.
Ich sitze hier seit einigen Minuten und Bilder von 2020 ziehen an mir vorbei.
So viele Momente, Meilensteine und Erinnerungen.
So viele ausgefochtene Kämpfe und so zahlreiche gewonnene Schlachten.
Anfang des letzten Jahres war Corona in Deutschland noch keine große Sache.
Ich persönlich hatte damit im Januar noch gar nichts zu tun.
Sehr spontan bin ich mit meinem Partner für einen kurzen Urlaub nach Mallorca geflogen.
Allerdings haben mich meine Probleme auch dorthin verfolgt. Meine kreiselnden Gedanken ließen sich natürlich nicht einfach abschalten. Entscheidungen mussten getroffen werden.
So war Mallorca wirklich eine wahnsinnig schöne Insel und wir haben viel gesehen. Aber so richtig entspannen konnte ich mich nicht.
Außerdem war es einfach nur total angenehm, dass wir quasi fast allein waren. Also Touristen verirren sich im Januar nicht viele nach Mallorca und dadurch war allgemein kaum was los.
Aber zurück zu der Sache mit der Entspannung.
Ich war innerlich sehr aufgewühlt, denn ich wusste schon lange, dass in 2020 einige Veränderungen fällig sein würden.
So war die Frage offen, ob ich mich noch mal in stationäre Behandlung begeben wollen würde.
Und was mit meiner Krankschreibung passieren sollte.
Immerhin lief die zu diesem Zeitpunkt bereits über ein Jahr und ich hatte schreckliche Angst vor dem, was danach kommen würde.
Denn, ich sags mal so, für viele Geldmittel bin ich noch zu jung und habe vor meiner schweren depressiven Episode auch nicht annähernd lange genug gearbeitet.
Aber in Rücksprache mit meinem Therapeuten und meiner Psychologin habe ich mich dann entschieden.
Eine weitere Stärkung meiner selbst würde nicht mit einem weiteren Klinikaufenthalt erreichen. Ich brauchte wieder Leben.
Die unterstützenden Schlafmittel, die ich zu diesem Zeitpunkt noch genommen habe, habe ich dann auch nach und nach ausgeschlichen.
Wenn, dann gehe ich das komplette Risiko ein.
So habe ich mich dann letztlich dafür entschieden, es erst mal mit einem Minijob zu versuchen.
Also die Krankschreibung beenden lassen und mich arbeitslos melden.
Den Minijob habe ich mir gesucht, um erst mal in kleinerer Form wieder „ins Leben einzusteigen“.
Denn nach so langer Zeit raus aus dem „daily Business“ wäre ich an einer 40-Stunden-Woche zerbrochen. Dazu war ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht stark genug. Aber vielleicht ein oder zwei Tage pro Woche arbeiten, das stellte ich mir machbar vor.
Zu Beginn waren diese Stunden gar nicht leicht.
Ich war danach total erledigt. Mental und körperlich.
Es ist erschreckend, wie schwach ich zu diesem Zeitpunkt einfach noch war. Wie überhaupt nicht belastbar.
Aber ich habe mich da durchgekämpft und irgendwann ging es immer besser. Ich wurde durch die Herausforderung wieder stärker.
Allerdings hat mich Corona dann in der ersten Welle doch ganz schön runtergerissen.
Ich habe mich von den täglichen Nachrichten total überrollen lassen und da ziemlich die Kontrolle verloren. Mich in diesen Nachrichten verloren. Komplett ungefiltert.
Mich haben die schlimmen Zustände in anderen Ländern und Regionen stark beschäftigt.
Da musste ich erst lernen, das nicht so stark an mich herankommen zu lassen.
Aber es hat einige Wochen gedauert.
Im Sommer habe ich mit meinem Freund viel Zeit an einigen einsamen Stränden auf zum Beispiel Fehmarn verbracht. Die Zeit am Meer hat mir wahnsinnig gut getan und zum Glück passt das ja von der Entfernung gut zu einem kleinen Tagesausflug.
Aber im Sommer hat mich dann auch stark umgetrieben, wie es wohl weitergeht.
Die Sache mit der Jobsuche gestaltete sich nicht einfach.
Ich denke, vor allem durch Corona gab es nicht viele Angebote, die mich interessiert haben.
Die paar Stellen, worauf ich mich beworben habe, das war tatsächlich eher halbherzig und auch nicht von Erfolg gekrönt.
Da wurde mir auch stark bewusst, dass ich für die Zukunft einige Dinge brauche, um im Arbeitsleben glücklich zu sein.
Vor allem brauche ich die Möglichkeit, auf meine Gesundheit achten zu können.
Ich bin hochsensibel, depressiv und habe teilweise mit Panikattacken zu tun.
Diese letzte Episode hat mich für knapp anderthalb Jahre komplett aus dem Verkehr gezogen.
Das möchte ich so schnell nicht wieder erleben.
Über die Arbeitsagentur habe ich dann ein Coaching angeboten bekommen.
Es sollte um allgemeines Bewerbungstraining gehen.
Davon war ich nicht so begeistert, denn wie man sich vernünftig artikuliert und vorbereitet, das ist mir durchaus bewusst.
Zum Glück konnten wir das mit dem Coaching dann doch ein wenig individueller gestalten und auf meine Bedürfnisse ausrichten.
Da habe ich dann auch das erste Mal mit einer außenstehenden Person ernsthaft über meinen Wunsch gesprochen, mich selbstständig zu machen.
Ok, mein Therapeut musste sich das schon anhören und natürlich mein Partner.
Aber in der Form habe ich noch niemandem Rede und Antwort stehen müssen.
Tja und dann gings los.
Denn ich wollte mich für den Gründungszuschuss der Arbeitsagentur bewerben.
Wenn man sein Glück schon versuchen kann, dann warum nicht mitnehmen.
Also habe ich mich tatsächlich ernsthaft drangesetzt und einen Businessplan geschrieben.
Leute, ich habe das noch nie gemacht und wie viel Schweiß und Tränen und Verzweiflung mich dieser verdammte Plan gekostet hat, das kann ich kaum in Worte fassen. Teilweise saß ich heulend vorm Laptop, weil ich nicht weiterwusste.
Aber diese Erfahrung hat mich stärker gemacht!
Ich habe letztlich etwas geschafft, von dem ich nie angenommen hätte, dass ich das schaffe.
Allein!
Ich habe weder eine befreundete Steuerberaterin, noch irgendwie einen Menschen in meinem direkten Umfeld, der auch selbstständig ist.
Also habe ich mir das meiste in sehr langer Detailarbeit zusammenrecherchiert.
Letztendlich musste dieser Plan natürlich noch von jemandem geprüft werden.
Nach einigen Anpassungen bekam ich dann eine positive Bewerbung.
Tatsächlich war die für den schriftlichen Teil von Anfang an überwältigend positiv. Beim Zahlenteil war ich dem Prüfer zu vorsichtig.
Naja, ich bin ja auch ein eher vorsichtiger Mensch.
Aber ehrlich, die Arbeit hat sich gelohnt.
Ab Oktober war ich plötzlich ganz offiziell in Vollzeit selbstständig.
Mein Antrag wurde dann Ende November auch bewilligt, was mir sehr laute Begeisterungsschreie entlockt hat.
Ich bin ehrlich, die letzten drei Monate des Jahres und die ersten drei Monate meiner Selbstständigkeit flogen wie im Rausch an mir vorbei.
Es war so viel zu tun, zu planen und zu machen.
Aber wisst ihr was: Ich habe Freude daran!
Ich setze mich unglaublich gerne an den Schreibtisch.
Und wenn ich einen Tag habe, wo ich durchhänge (ja natürlich habe ich die), dann höre ich auf mein Bauchgefühl.
Was brauche ich an diesem Tag?
Entweder ich gehe alles ein wenig langsamer und später an.
Oder einmal habe ich auch einfach den ganzen Tag eine Serie auf Netflix geguckt, weil es mir einfach schlecht ging.
Und das tat mir gut. Mich selbst nicht zu überfordern. Mich selbst zu respektieren.
Dass nämlich beispielsweise die Gefühlsachterbahn zu Beginn der Selbstständigkeit ganz schön viel war, das hat mir mein Körper prompt zu verstehen gegeben. Ich hatte im Oktober teilweise mehrfach täglich Nasenbluten. Und das ist bei mir immer ein Zeichen für Stress. Nur vor zwei oder drei Jahren hätte ich das erst am absoluten Stresslimit bekommen. Heute kommt es schon ein wenig früher und es ist eine heftige Warnung für mich.
Ein Stop-Schild, jetzt nicht weiter Schindluder mit mir zu treiben.
Ein wenig auf die Bremse zu treten und es nicht zu übertreiben.
Ich nehme diese Warnungen meines Körpers heute sehr viel ernster, als noch vor ein paar Jahren.
Auch das ist so im Jahresrückblick eine wichtige Erkenntnis für mich.
Vor ein paar Jahren habe ich die Blutung gestoppt, die Taschentücher entsorgt und dann mit meinem völlig überfüllten Arbeitsalltag weitergemacht.
Ich habe mir fest vorgenommen, diese Achtsamkeit für mich und meine Bedürfnisse nicht auf den Augen zu verlieren.
Denn die eigenen Gesundheit ist so unglaublich fragil, aber schlichtweg überlebenswichtig.
So habe ich das Jahr 2020 sehr glücklich und entspannt abgeschlossen.
Natürlich grummelt es ein wenig im Bauch, weil ich kaum weiß, was mich im nächsten Jahr alles erwartet.
Aber das wird irgendwie schon werden.
So viele Entscheidungen und Ereignisse, die mir im vergangenen Jahr Bauchschmerzen bereitet haben, stellten sich im Nachhinein als richtig und gut heraus. Ein wenig möchte ich darauf vertrauen, dass es in den meisten Fällen auch weiterhin so sein wird.
Klar, es wird auch Tiefschläge und Misserfolge geben. Aber das wird hoffentlich ok sein.
Ich habe ein Dach über dem Kopf, ein paar Sicherheiten und letztlich wird meist alles gut.
Selbst, wenn es dafür Wochen, Monate, oder manchmal sogar Jahre braucht.
Es wird gut.
3 Kommentare
Liebe Ramona,
du kannst so stolz auf dich sein. Wenn ich lese, wie schwierig das Jahr für dich angefangen hat, und mit was du alles zu kämpfen hatte, und wo hin du dich dann entwickelt hast. Ich bin so begeistert und freue mich riesig für dich! Ich hoffe, dass du mit der Selbstständigkeit den Erfolg bekommst, denn du verdient hast!
Im übrigen sind die Bilder total schön geworden, vor Allemd as Herbstbild sieht so toll aus.
Liebste Grüße,
Sandra
Ahoi Ramona,
ganz viel Respekt, für so viel Kraft, sich aus allem rauszukämpfen, irgendwie doch das Gute zu sehen und offen drüber zu sprechen zu können! Und deinen letzten Worten kann ich mich nur anschließen; es wird gut! Das ist eine wunderbare Einstellung ♥
Deine vorgestellten Bücher kenne ich allesamt nicht; treibe mich aber auch nicht so im NA-Bereichen und in letzter Zeit auch immer weniger bei Fantasy rum ^^ Tolle Fotos übrigens 🙂
Wenn du magst, hier mein Rückblick 🙂
Liebe Grüße
Ronja
Liebe Ramona,
wie Sandra oben auch schon erwähnt hat, du kanns tiwkrlich unendlich stolz auf dich sein. 2020 war ein sehr schwieriges Jahr für uns alle, daher ist es besonders beeindruckend, wie mutig und ehrgeizig du dieses Jahr angepackt hast und über dich hiansugewachsen bist.
Ich wünsche dir für deine Selbstständigkeit natürlich ganz viel Glück und erfolg und ich bin sehr sicher, dass du das super bewältigt bekommst! Du kannst echt stolz sein.
Ich bin sehr gespannt, was man von deiner Agentur und von dir naütlrich auch demnächst alles zu sehen bekommt 🙂
Alles Liebe
Philip