Hallo,
immer wieder lese ich von Zoff, Gemecker und Gestreite im kleinen Universum der Buchblogger.
Hier werden Rezensionen geklaut, dort werden Verlage aufgrund von Coverentscheidungen geächtet.
Dann machen sich die Blogger untereinander noch fertig, weil A ein Buch bekommen hat, was B vergeblich angefragt hat. Dann hat hier jemand eine Idee geklaut und dort werden Interna weitergetratscht.
Und am Ende liest man regelmäßig Beiträge von Aussteigern, denen alles zu viel ist. Die sich eine Pause von den Zickereien, dem Stress und dem persönlichen Druck nehmen wollen.
Wisst ihr was?
Das schreit für mich geradezu nach einem Beitrag voll von positiver Energie!
Deshalb habe ich meine persönlichen 7 Lieblingsgründe zusammengetragen, warum ich gerne eine (Buch-)Blogger bin!
1. Ich kann andere mit meinen Empfehlungen beeinflussen
Jedes Mal, wenn jemand sich bei mir für eine meiner Rezensionen bedankt, habe ich ein wunderschönes und warmes Gefühl im Bauch. Ich freue mich, dass sich jemand die Zeit genommen hat, um meine Meinung zu lesen.
Wenn das Buch dann auf die Wunschliste wandert, kann ich nur ungeduldig hibbeln, dass derjenige sich das Buch dann auch wirklich holt und es liest.
Und wenn derjenige mir tatsächlich die Rückmeldung gibt, dass er sich ein Buch aufgrund meiner Empfehlung gekauft hat, dann ist die Freude immens. Es ist unglaublich, wenn ich dich so sehr begeistern konnte! Dafür schreibe ich! Dafür versuche ich, für die ganzen tollen Bücher möglichst gute Worte zu finden. Worte, die nicht immer wieder gleich klingen.
Versteh das nicht falsch, ich will keine Verkaufsplattform sein. Aber wenn du mir sagst, du hast ein schönes Buch gelesen, weil ich es dir empfohlen habe, dann ist das echt ein wahnsinnig tolles Gefühl!
2. Man bekommt im entscheidenden Moment den nötigen Rückhalt
Da meckert man, weil es mit den Bewerbungen gerade nicht so läuft, oder der Hund ist krank und man bekommt tröstende Worte. Man wird virtuell geknuddelt und bestärkt.
Das sind die negativen Momente.
Dann hat man plötzlich etwas geplant. Man will ein Projekt umsetzen. Und schon springen unzählige Menschen auf und unterstützen dich. Geben dir Feedback, dass du das gut machst!
Wisst ihr eigentlich, wie gut das manchmal tut? Egal, wie viele Stromkabelkilometer uns trennen, ist es doch schön zu wissen, dass man nicht allein ist. Die Aufmunterungen und Unterstützungen bereichern mich in so vielen Momenten.
3. Probleme sind lösbar
Man steht vor einem schier unlösbaren Problem. Jeder kennt das. Welches Buch soll ich als nächstes lesen? Wie wechsle ich zu WordPress, ohne meinen Blog zu schrotten? Was soll ich heute Abend bloß kochen?
Egal wie groß oder wie klein dein Problem ist, irgendjemand weiß immer Rat. Und wenn nur jemand jemanden kennt, der jemanden kennt. Das hat mir schon so oft geholfen und den Tag gerettet.
4. Welche Bücher ich lese, wird aktiv von anderen mitgestaltet
Seid mal ehrlich: Wie viele Bücher habt ihr in den letzten 4 Monaten nur gelesen, weil ihr sie auf einem Blog/ Facebook/ Twitter/ etc. von einem anderen Buchmenschen empfohlen bekommen habt?
Bei mir kommt da einiges zusammen.
Ich zum Beispiel habe gerade gestern erst wieder einen Post auf Instagram gesehen und da der Titel bei mir auch subte, habe ich ihn mir spontan aus dem Stapel gegriffen. Einfach so. Ohne diese spontane Motivation, würde er wahrscheinlich noch immer dort liegen.
Und wie oft packe ich Bücher auf meine Wunschliste, weil ich irgendwo gute Meinungen lese? Das kann ich schon gar nicht mehr zählen…
5. Ich werde meine Wörter los
Ein sehr egoistischer Punkt. Im Alltag habe ich nicht diese wundervoll unbegrenzte Möglichkeit, mit anderen Menschen über Bücher zu reden. Eine Weile hört man sich das zwar an, aber es findet keine richtige Kommunikation statt. Wie auch, wenn keiner weiß, worüber ich eigentlich spreche.
Wenn ich das hier mache, dann weiß ich, dass du vorm Bildschirm hockst und hier liest. Dass du vielleicht kommentierst. Dass du über meine Worte nachdenkst.
Oder wir schreiben bei Twitter über den neuen Buchkauf. Ich kann hier einfach alles sagen. Ohne Punkt und Komma…
6. Das Branchennetzwerk begleitet mich im Beruf
Wenn ich hier blogge und schreibe, dann beeinflusst mich das auch beruflich.
Das muss natürlich bei dir nicht so sein, wenn du in einer ganz anderen Branche arbeitest, aber bei mir verbindet sich das auf eine sehr charmante Weise.
Dadurch hat man oft schon mal einen Kontakt schneller geknüpft und ein Gespräch einfacher eröffnet.
Außerdem ist es doch immer wieder witzig, wie klein die Buchbranche ist und wie oft mir auch Blogger im Berufsalltag über den Weg laufen. Ich winke hier mal fröhlich zu Ramona, Mareike und Mara… Drei stellvertretende und engagierte junge Buchdamen.
7. Ich habe Freunde gefunden
Tatsächlich machen das Internet und das Lesen nicht einsam.
Immer wieder trifft man sich auf Messen, Conventions und Lesungen und über die Zeit hinweg entwickeln sich daraus ganz wundervolle Verbindungen.
Aber man muss sich ja nicht mal im Real Life begegnen, um zu merken, dass man auf einer Wellenlänge schwebt.
Da reichen ein paar Nachrichten auf Twitter/ Facebook und Co. und plötzlich hat man Nummern getauscht und schreibt stundenlang SMS. Oder lässt Skype heiß laufen.
Ich hätte nie gedacht, wie viel menschliches Vermögen man mithilfe einer solch kleinen Schreibaktivität anhäufen kann.
Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig Energie und Stoff zum Nachdenken geben.
Wenn das nächste Mal wieder irgendwo jemand anfängt, unzufrieden zu sein, dann macht ihn doch einfach auf die schönen Seiten des (Buch-)Bloggerdaseins aufmerksam!
18 Kommentare
Guten Morgen liebe Ramona!
Da saß ich vorhin in meinem Bett und konnte erst gar nicht aufstehen, denn deinen Beitrag musste ich schnell verschlingen und es hat sich gelohnt. Du sprichst mir aus der Seele.
Warum ich vor Jahren mit dem Bloggen angefangen habe, ist ein ganz banaler Grund, warum ich das heute immer noch tue dagegen ein ganz anderer. Damals wollte ich die Bücher, die ich gelesen habe, schriftlich festhalten und mir Gedanken darüber machen, warum sie mir gefallen (oder eben nicht) und im besten Fall mit anderen darüber diskutieren – ein ganz klassisches Online-Tagebuch. Warum ich heute immer noch blogge ist ganz klar auch die Liebe zum Schreiben, aber noch viel mehr sind es die Menschen, die ich durch mein Blog kennengerlernt habe (u.a. dich, das kann ich nur zurückgeben!!!) und viele andere Blogger, mit denen ich mich verstehe, die ich mag und auf die ich mich immer wieder von Neuem freue, wenn ich sie auf Messen oder Veranstaltungen treffe (oder eben auch mal privat online oder im Real Life).
Danke für deinen Beitrag, mir hat er gerade wieder noch mehr Lust (ja dieses Mal waren Lust und Motivation eh schon da) auf Bloggen und gemeinsame Aktionen gemacht.
Liebe Grüße, Ramona
Hallo Ramona,
ein interessanter Beitrag. Gebe dir bei vielem Recht. Das hat mich glatt inspiriert mir meine eigenen Gedanken zu dem Thema zu machen und hier sind meine Gründe:
http://anruba.blogspot.de/2016/04/7-grunde-warum-ich-gerne-buchbloggerin.html
Viele liebe Grüße
Andrea
Hallo Andrea,
wow, das ging ja fix!
Freut mich, dass ich dich inspirieren konnte! 🙂
Ganz liebe Grüße,
Ramona
Liebe Ramona,
ich bin erst seit vergangenem November Bloggerin und habe glücklicherweise noch keine Böswilligkeiten erlebt. Einzig das Gefühl hier und da plötzlich gemieden zu werden, weil man nun bloggt. Natürlich habe ich schon viel über Streitigkeiten hier und da gelesen, doch die positiven Dinge des Bloggens überwiegen absolut.
Du hast mit deinem Beitrag einfach recht und hast die vielen schönen Dinge sehr schön auf den Punkt gebracht, so dass ich das gern unterschreibe. Ich hätte nie gedacht dass man virtuelle Freundschaften knüpfen kann. Ich stand dem immer skeptisch gegenüber. Meine Liebe zum Bloggen wird immer größer.
Eine Bücherfreundin, obwohl uns 600 km trennen, habe ich bereits im real life treffen dürfen und es war, als würden wir uns schon immer kennen. Täglich schreiben wir uns, tauschen Bücher und kümmern uns um die Seele des anderen.
Anfang April würde ich an der Hüfte operiert. Ich verabschiedete mich vorübergehend via Facebook und erhielt dadurch so unglaublich viele Genesenungswünsche. Diese Resonanz hat mich wirklich überwältigt und es tat so unglaublich gut. Das werde ich nie vergessen und bin total dankbar.
Das Gefühl, wenn jemand meine Rezension gelesen hat und sie auch noch kommentiert ist ebenso ein wunderbares Highlight des Bloggens. Es motiviert wirklich weiterhin manchmal auch stundenlang Rezensionen zu verfassen, sich Mühe zu machen und seine Worte bewusst zu schreiben. Ach, ich liebe es ganz einfach!
Ursprünglich habe ich angefangen Rezensionen zu schreiben, um mein bewusstes Lesen festzuhalten. Es ist die Liebe zum geschriebenen Wort die mich antrieb. Ich hab eine kleine Gehbehinderung und manchmal fesseln mich die Schmerzen so sehr, dass ich eigentlich nur noch sitzen kann. Welches Hobby eignet sich nicht besser als das Lesen und das Schreiben. Durch das Bloggen habe ich ein wundervolles Hobby, dass mich glücklich macht.
Herzlichst,
Nisnis
Ein sehr schöner Beitrag, vielen Dank dafür.
Kann alle Punkte nur unterschreiben, ausser das Punkt 6 bei mir keine Rolle spielt,
da ich beruflich (leider) nichts mit Büchern zu tun habe.
Und dass ich durch das Bloggen meine Wörter bezüglich dieses Themas los werde,
wissen sicher so einige Personen in meinem Umfeld sehr zu schätzen… 🙂
Liebe Grüsse
Carmen
Hey Ramona 🙂
ich finde die Idee des Beitrags richtig toll und kann auch alle Gründe unterschreiben. 🙂
Liebe Grüße,
Tati
Danke, liebe Tati! ♥
Liebe Grüße,
Ramona
Hallo Ramona,
das ist echt ein toller Post, den hatte ich schon eher entdeckt und nun stehen auch meine 7 Gründe online:
http://missrosesbuecherwelt.blogspot.de/2016/04/blogtratsch-7-grunde-warum-ich-gerne.html
Alles Liebe,
Katja
Liebe Katja,
wie schön!
Vielen Dank! ♥
Liebe Grüße,
Ramona
Huhu,
ein richtig toller Post. Ich unterschreibe alle deine Punkte kommentarlos! 🙂
Ich blogge schon seit 2008 und nicht nur in der Buchblogger-Szene gibt es diese Eifersüchtelein. 😉 Es ist soooo schlimm, dass einige Leute anderen nix gönnen können. -.- Aber das wird man wohl nie ändern können.
Ganz liebe Grüße
Steffi
Liebe Steffi,
vielen Dank, für deine lieben Worte! 🙂
Klar, Neid und Missgunst gibt es leider viel zu oft…
Aber was soll man machen.
Ändern kann man es nicht, aber sich mal klar für die andere Seite der Medaille positionieren. 😉
Liebe Grüße,
Ramona
[…] macht? Immer wieder hört man vom Meckern, Zicken, und schwarzen Schafen. Deshalb hat uns die liebe Ramona von Kielfeder sieben Gründe aufgeschrieben, warum sie gerne Buchbloggerin ist. Gleich der erste Punkt ist auch […]
Guten Morgen!
Ein schöner und auch endlich mal positiver Artikel, da ich in letzter Zeit auch viele negative über die Aspekte in der Buchblogger Gemeinde gelesen habe ^^
Mir macht das Bloggen (nach 2 1/2 Jahren) immer noch sehr viel Spaß und ich kann alle deine Punkte unterschreiben 😀 Ich gebe gerne meine MEinung weiter und vor allem tausche ich mich gerne mit anderen über Bücher aus. Das sind auch die Punkte, weswegen ich mit dem Bloggen angefangen habe und ich hoffe sehr, dass das auch weiterhin so bleibt. Schlechte Erfahrungen hab ich damit bisher zum Glück noch nicht gemacht!
Deinen Post hab ich heute gerne in meiner Stöberrunde verlinkt 😉
Liebste Grüße, Aleshanee
Liebe Aleshanee,
gerne 🙂 Gerade, weil mir das auch so stark aufgefallen ist, musste das einfach mal gesagt werden.
Danke fürs Verlinken!
Liebe Grüße,
Ramona
Huhu!
Oh, wie schön, mal einen positiven Post zu lesen! Ich bin auch unheimlich gerne Buchblogger – sonst hätte ich ja auch schon lange aufgehört. 😉
Ich kann deine Punkte nur unterschreiben, nur Punkt #6 spielt bei mir keine Rolle mehr, da ich zwar mal Buchhändlerin war, inzwischen aber in einem ganz anderen Beruf arbeite (gesundheitliche Gründe).
Ich glaube, am wichtigsten ist für mich Punkt #5. Ich bin ein sehr begeisterungsfähiger Mensch, und wenn mich etwas begeistert, dann muss ich darüber reden oder ich platze! Ok, da ich ja früher mal Buchhändlerin war, habe ich natürlich auch noch Freunde aus der Branche, meine beste Freundin Liane zum Beispiel. Aber inzwischen wohnen wir weit voneinander entfernt und können uns nur noch selten sehen, deswegen habe wir nicht mehr den ständigen Austausch. Klar, wenn wir miteinander telefonieren, kommt das Gespräch unweigerlich auf Bücher, aber man kann ja auch nicht ständig telefonieren… (Außerdem HASSE ich telefonieren eigentlich.)
Mein armer Mann lässt sich zwar klaglos zutexten, da der aber mit Romanen eigentlich nix am Hut hat (er liest Lyrik und Sachbücher), ist das nicht so ganz befriedigend. Da ist es für mich schon wichtig, dass ich mich über die Bloggerszene jederzeit über Bücher austauschen kann, mit Menschen, die sie selber gelesen haben, lesen wollen oder zumindest interessiert daran sind.
LG,
Mikka
[…] mit dem Blog macht: Ramona vom Blog Kielfelder hat ein Stück Motivation in ihren Artikel „7 Gründe, warum ich gerne (Buch-)Bloggerin bin“ […]
Liebe Ramona,
du sprichst mir aus der Seele. Ich bin jetzt seit knapp 2 Jahren dabei und habe von einigen kleinen Rückschlägen (negative Kommentare auf Rezensionen) eigentlich nur positive Erfahrungen gemacht. Mittlerweile lasse ich mich von verletzenden Kommentaren auch nicht mehr so runterziehen wie zu Beginn, aber die sind auch zum Glück eher die Ausnahme.
Ich finde es unglaublich toll, wie viel Unterstützung man erhält und wie nett man immer aufgebaut wird. Und die vielen tollen Buchrezensionen lassen meine Wunschliste ins unermessliche wachsen. *g*
Deinem Blog folge ich über Twitter schon länger und bin immer wieder begeistert von deinen tollen Beiträgen.
Und deshalb sage ich dir einfach mal DANKE! Danke für deine tollen Beiträge, danke für gerade diesen positiven Beitrag und danke, dass du als Buchbloggerin immer wieder tolle Bücher vorstellst.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
von der Leuchtturmwaerterin Tamara
Huhu
Dein Beitrag bait wirklich auf
Ich habe in meinen 1 1/2 jahren Buchbloggerei auch viel positives erlebt.
Vor allem viele neue Geschichten kennengelernt zu denen ich früher nie gegriffen hätte.
Und wenn jemand ein Buch aufgrund meiner Empfehlung liest find ich das auch sehr toll
Liebe Grüße
Lilly