An Petra Durst-Benning kam man im Genre historischer Romane eine sehr lange Zeit nicht vorbei. Und weil ich das Genre so gerne gelesen habe, wurden auch ihre Bücher stapelweise verschlungen. Durch die umfangreiche Backlist hatte ich jede Menge Futter. Daher hat es mich auch ganz besonders gefreut, als sie dem Interview auf meinem Buchblog zugestimmt hat.
Von Petra Durst-Benning habe ich sehr viele Bücher gelesen und inhaliert.
Eine Auswahl meiner Bewertungen ihrer Bücher:
Liebe Petra, vielen Dank, dass du dich den Fragen stellst. Für alle, die dich noch nicht kennen, stell dich doch zu Beginn kurz vor!
„Kurz“? Oje, das fällt mir schwer, aber ich versuch’s. Mein Name ist Petra, ich bin 45 Jahre alt und schreibe und lese, seit ich denken kann. Meine große Liebe gehört den historischen Romanen, wobei ich stets versuche, neue Spielfelder zu finden statt nur auf der ausgetretenen Mittelalterschiene zu laufen.
„Die russische Herzogin“ ist dein neuestes Buch in einer ganzen Reihe von erfolgreichen Veröffentlichungen deinerseits. Wie fühlst du dich?
Sehr, sehr gut! Ich glaube nämlich, dass dies ein richtig guter Roman geworden ist mit zwei superspannenden weiblichen Hauptfiguren.
Was fasziniert dich so sehr an der Zarenfamilie und dem ganzen drumherum im damaligen Russland?
Eigentlich sind es nur einige wenige Mitglieder der Zarenfamilie, die ich spannend finde – eben die, über die noch nicht meterweise Romane, Essays und Fachbücher geschrieben wurden. So wie meine Olga und Wera.
Geht dir das Schreiben jetzt leichter von der Hand, als noch vor ein paar Jahren?
Ja und nein. Einerseits besitze ich heutzutage viel mehr Erfahrung, andererseits fällt es mir heute auch schwerer, die „Leichtigkeit“ des Anfängers immer wieder aufs Neue aufzubringen und mich nicht vom Erfolgsdruck belasten zu lassen.
Wie hast du überhaupt begonnen zu schreiben? Und warum?
Andere Frage: Kann man leben, ohne zu schreiben?
Wie kam es zu deiner allerersten Veröffentlichung? War es ein langer Weg?
Schon als Kind schrieb ich Tagebuch, Gedichte, Tiergeschichten, meine erste Veröffentlichung kam sehr viel später, ich war damals Ende zwanzig, frisch verheiratet und hatte endlich den Mut, mich mit Die Silberdistel an einen Verlag zu wenden.
Woher ziehst du die Inspiration beim Schreiben? Woher kommen deine Geschichten?
Meine Themen und meine Hauptfiguren inspirieren mich. Wo ich auf sie stoße, ist eigentlich nebensächlich, das kann ein Zeitungsartikel sein, ein Fernsehbericht, der Brief eines Fans…
Kennst du Schreibblockaden? Wie gehst du mit ihnen um?
Nö, eigentlich nicht. Wenn ich in meinem Manuskript mal nicht vorankomme, überarbeite ich den Text, den ich bis dahin habe. Und das inspiriert mich dann meistens schon wieder zum weiterschreiben.
Träumst du davon, vielleicht auch mal eines deiner Bücher verfilmt zu sehen?
Es wäre schön, aber mein Glück hängt nicht davon ab. Lesen ist Kino im Kopf, sage ich immer, wer braucht da noch die Glotze?!
Wie gehst du an eine neue Romanidee heran?
Recherchieren, recherchieren, recherchieren. Plot, Figuren und Action entwickeln sich danach.
Wie viel Zeit planst du für Recherche und Schreiben, bis daraus dann ein ganzes Buch wird?
Das legen mein Verlag und ich gemeinsam fest, in der Regel habe ich für einen Roman eineinhalb Jahre Zeit.
Wie recherchierst du? Fährst du an die Orte, gehst du in Archive, wälzt du Bücher?
Alles zusammen. Vor Ort zu sein ist immens wichtig für mich, denn wie sich St. Petersburg während der „Weißen Nächte“ anfühlt, das finde ich in keinem Reiseführer.
Wie leicht kannst du dich von deinen Figuren verabschieden?
Eigentlich kann ich’s gar nicht. Rosa, Marie, Flora, Olly und Wera – sie alle sind wie alte Freundinnen für mich, mit denen man nicht mehr viel Kontakt hat, an die man sich jedoch immer mit Wohlwollen und Freude erinnert.
Was machst du, wenn du nicht schreibst?
Lesen. Mantrailing mit meinem Hund trainieren. Kochen. Das Haus und den Garten dekorieren. Wandern. Und tausend Dinge mehr …
Könntest du dir ein Leben ohne das Schreiben noch vorstellen?
Nee …
Bitte vervollständige diese Sätze:
Schreiben ist mein Leben, meine Droge, meine Berufung, mein Glück, mein Broterwerb
Ich bin glücklich, wenn die Tage ohne größere Katastrophen um mich herum verstreichen.
Was wolltest du deinen Leser*innen immer schon mal sagen?
Ganz gleich, woran euer Herz hängt – Leute, traut euch!