Emily Rudolf - Das Dinner
Kurzbeschreibung:
Für ein Wiedersehen laden Jonathan und seine Verlobte Lotta die alte Freundesgruppe in ein abgelegenes Restaurant in der Eifel ein. Nur ein Platz bleibt leer: Vor fünf Jahren ist ihre Freundin Maria spurlos in der Nacht verschwunden. Um der alten Zeiten willen beginnen die Freunde ein Krimi-Dinner. Doch das Spiel verschmilzt rasch mit der Realität. Verstörende Erinnerungen kommen hoch und werfen Fragen auf: Wer lügt für seine Rolle, wer für sich selbst? Während draußen ein Sturm aufzieht, eskaliert das Spiel. Ist Maria noch am Leben? Oder sitzt ein Mörder mit am Tisch?
Spannend gestrickt!
Ich habe bereits Die Auszeit von Emily Rudolf gelesen und mochte ihr Debüt sehr gerne, daher habe ich mich auf auf Das Dinner gefreut.
Der Einstieg in die Geschichte war dabei stellenweise für mich doch etwas verwirrend. Immerhin wird die Geschichte aus der Sicht von allen Figuren, die am Krimidinner teilnehmen, erzählt und das einerseits im Heute und andererseits aber auch noch mal in der Vergangenheit. Zusätzlich bekommen alle am Tisch Sitzenden noch einen eigenen Namen, oder eine Rolle für das Krimidinner, was natürlich üblich ist, aber dann zu Beginn doch etwas viel ist. Zwar wird versucht, das durch eigene Verwechslungen der Figuren im Buch mit Humor zu nehmen, aber ich war zeitweise doch von der Vielzahl der Namen und der Geschehnisse etwas verwirrt.
Aber es geht und ich habe mich definitiv auch eingefunden! Was ich ja super finde, dass Emily Rudolf hier mit der unzuverlässigen Erzählstimme arbeitet. Das wird in Das Dinner natürlich logischerweise auch dadurch begünstigt, dass sämtliche Beteiligten einen etwas eigenen Blick auf die Geschehnisse von Damals, auf das Verschwinden ihrer Freundin, aber auch auf das Treffen heute haben. Aber es macht wirklich Spaß zu wissen, dass man eigentlich niemandem so richtig trauen kann. Und wer dir in der einen Sekunde noch sympathisch ist, kann im nächsten Kapitel plötzlich eine ganz eigene Seite an sich zeigen.
Ich persönlich lese ja recht viel Spannung und war dadurch vom ersten Twist nicht wirklich überrascht. Ich habs mir vorher schon gedacht. Aber spannend fand ich trotzdem, wie sich die Dynamik spürbar geändert hat. Und man kann beim Lesen, auch wenn man es ahnt, trotzdem Spaß haben, denn es zählt ja vor allem auch der Weg zum Ziel.
Was ich noch erwähnen wollte, ist die teilweise doch recht derbe Sprache, derer sich die Autorin bedient. Damit hab ich so auch nicht gerechnet, aber es gelingt ihr auf jeden Fall, jeder Figur eine eigene Stimme zu geben. So ungewohnt sich das zuweilen auch lesen mag.
Durchdachte Twists, ein spannender Showdown und jede Menge Enthüllungen haben mich wirklich sehr gut bei Das Dinner von Emily Rudolf unterhalten können! Ich kann euch diesen Thriller auf jeden Fall empfehlen.
Wenn euch dieses Buch anspricht, dann könnte euch auch Schweig! von Judith Merchant gefallen.
Für weitere Buchtipps und Leseempfehlungen schaut euch bei meinen anderen Rezensionen auf meinem Buchblog um.