Rezension: Die Kraft des Dialogs

von Ramona
3 Kommentare

Dr. med. Mirriam Prieß - Die Kraft des Dialogs

Die Kraft des Dialogs von Dr. med. Mirriam Prieß

Kurzbeschreibung:

Gelingende Beziehung scheint heutzutage immer schwieriger. Nicht nur untereinander sondern auch zu sich selbst. Wollen wir die wachsenden Spaltungen in der Gesellschaft aber auch in unserem persönlichen Leben beenden, brauchen wir eine Haltungsänderung. Wir müssen mehr tun, als nur zu reden. Erst wenn wir Interesse zeigen, einfühlsam und offen sind und uns mit Respekt auf Augenhöhe begegnen, kann auch der Dialog gelingen.

In ihrem neuen Buch beschreibt die Burnout-Expertin das von ihr entwickelte Dialogprinzip, mit dem sie seit Jahren Einzelpersonen und Unternehmen erfolgreich berät. Sie zeigt, dass der Dialog weit mehr als eine verbale Kommunikationsform ist, sondern eine Haltung sich selbst, den Mitmenschen und dem Leben gegenüber. Er ist Grundlage für Gesundheit und Erfolg – nutzen wir ihn richtig, finden wir auf allen Ebenen zu unserem Gleichgewicht.

Das Buch gibt einen klaren Leitfaden, wie wir uns selbst und unser Miteinander von neurotischen Kämpfen und Blockaden befreien und zurück zu erfüllten Beziehungen und einem wesentlichen Leben finden können.

Enttäuschend und langatmig

Ich finde, nichts ist in der aktuellen Zeit wichtiger, als eine gelungene Kommunikation. Ein erfolgreicher Dialog. Deshalb war ich sehr neugierig, was ich aus Die Kraft des Dialogs von Dr. med. Mirriam Prieß wohl für mich mitnehmen könnte.

Das Buch ist in fünf zentrale und größere Kapitel eingeteilt. Es geht um gelingende Beziehungen, den inneren und den äußeren Dialog, innere Realitäten und Verletzungen und Kränkungen heilen.

Ich muss gestehen, dass ich insgesamt mit dem Buch so meine Probleme hatte. Ich habe wirklich einige Wochen gebraucht, um mich durch das Buch durchzuarbeiten. Schon das erste Kapitel war mir viel zu abstrakt, zu wenig greifbar und zu weit entfernt von der Realität.

Ab dem zweiten Kapitel gab es häufiger auch Praxisbeispiele, die wenigstens kurzzeitig eine Ahnung davon vermittelten, was die Autorin wohl meinen könnte. Allerdings sind bloß die Probleme durchgehend nachvollziehbar. Die Lösungen sind meist sehr nebulös verpackt.

Dr. med. Mirriam Prieß wiederholt sich wirklich sehr oft, aber verständlicher wird es dadurch nicht. Sie erklärt Wortgruppen, die auf den ersten Blick nicht schlüssig sind, mit ebenso nicht nachvollziehbaren Wörtern.

An einigen wenigen Stellen konnte ich tatsächlich Informationen zu einem gelungenen Dialog für mich mitnehmen. Diese Kleinigkeiten zerfaserten aber sehr schnell.

Wirklich kritisch sehe ich außerdem die durchgehend cis und hetero gedachten Elemente des Buches. Da gab es einen Satz, sinngemäß, dass die Mutter das „Frausein“ vorlebt und der Vater das „Mannsein“. Und auf dieser Grundlage bildet man als Kind dann das eigene Ich, Du und Wir. Mal davon abgesehen, dass viele Kinder nur mit einem Elternteil aufwachsen, gibt es doch auch weit mehr Modelle einer Familie als „Vater, Mutter, Kind“.

Wie gesagt, ich bin fast schon erleichtert gewesen, dass ich es durch das Buch durchgeschafft habe. Leider kann ich für das Sachbuch Die Kraft des Dialogs keine Empfehlung aussprechen. Ich hatte mir wirklich mehr erhofft. Die wenigen Stellen, die ich hilfreich und interessant fand, wiegen bei weitem nicht die unverständlichen Passagen des Buches auf.

Für weitere Buchtipps und Leseempfehlungen schaut euch bei meinen anderen Rezensionen auf meinem Buchblog um.

Dr. med. Mirriam Prieß, Die Kraft des Dialogs | Kaufen: amazon.de* (Werbung), Verlag | Hardcover | ISBN: 9783517099620 | Erscheinungstermin: März 2021 | Verlag: Südwest Verlag

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3 Kommentare

Jenny 1. Juni 2021 - 15:06

Mir ging es mit dem Buch auch so. Ich hatte mir viel erhofft und am Ende kaum etwas praktisches mitnehmen können. Schade.

Antwort
Stefan 13. September 2022 - 16:04

Ihre Darstellung kann ich nicht teilen Ramona. Für mich gibt der Inhalt des Buches einen wesentlichen Rahmen für gelingendes Miteinander und den Bezug zu sich im Leben. Sehr empfehlenswert und gerne mehrfach lesen.

Antwort
Lara 28. März 2024 - 20:04

Oh Mann, sicher werden viele andere Familienkonstellationen gelebt aber das ist doch kein Argument. Ebenso wachsen viele Kinder im Krieg auf. Sollte sowas also als Norm und als akzeptable Option gelten? Nein. Für ein Kind ist es nun mal optimal, im Aufwachsen eine gute enge Beziehung zu mindestens einer Frau sowie einem Mann zu haben. Beide Geschlechter. Es ist einfach wie wir funktionieren. Ebenso wie man die Biologie nicht als diskriminierend darstellen kann, wenn diese einer trans-Frau nicht erlaubt, ihr Kind wie eine cis-Frau zu stillen. Es ist nun mal wie es ist. Ein Kind braucht Mutter sowie Vater.
Agesehen davon, danke dir Ramona für deine Rezension

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