Rezension: Der traurige Polizist

von Ramona
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Deon Meyer – Der traurige Polizist



cover
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Kurzbeschreibung:
Seit Mat Joubert seine Frau verloren hat, ist er kaum noch fähig, seinen Dienst zu verrichten. Doch dann bekommt er einen Chef, der ihm mit Entlassung droht, und gleichzeitig beginnt eine mysteriöse Mordserie, die ganz Kapstadt in Aufregung versetzt. Mit einer alten deutschen Waffe werden Weiße umgebracht, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben.


Hochspannung pur…


Mat Joubert ist am Tiefpunkt seines Lebens. Er hat seine Frau verloren und ist jetzt depressiv, übergewichtig und unmotiviert. Seine Aufklärungsquote geht den Bach hinunter und ihm ist das alles egal. Er droht in einem Sumpf aus Selbstmitleid und Verzweiflung unterzugehen.
Doch dann tritt ein neuer Vorgesetzter in sein Leben. Dieser unterbreitet seinem verwahrlosten Team strenge Auflagen. Fit werden, Trinken und Rauchen beenden, mit voller Konzentration und mehr als 100% an einem Fall tüfteln.
Außerdem schickt er Joubert zusätzlich noch zu einer Psychologin.
Ganz langsam tritt das unvermeidliche ein: Mat findet wieder einen Weg ins Leben. Was er erst nicht wahrhaben möchte, wogegen er unterschwellig sogar kämpft, fällt seinem Umfeld auf. Besonders dem weiblichen Umfeld. Doch gerade das lässt auch die Erinnerung an seine verstorbene Frau wieder unerbittlich hochkochen.
Als dann auch noch 2 Fälle gleichzeitig seine Aufmerksamkeit fordern, muss Mat sein Leben endgültig wieder auf die Reihe kriegen. Sonst wird er die Täter nicht finden können, die unbemerkt direkt vor seiner Nase sitzen…


Dieses Buch war ein kribbelnder Mix aus Leben, Selbstfindung und Spannung.


Zu Beginn habe ich die Sprünge und abgehackten Sätze noch als sehr verwirrend und störend empfunden, doch ganz schnell war ich dann in der Geschichte drin.
In verschiedenen Kapiteln wird zum einen das Privatleben von Mat Joubert geschildert, es gibt verschiedene Erinnerungsrückblenden, Erzählteile aus Sicht der Opfer und des Täters. Das macht die Handlung sehr interessant, weil man einen Einblick in alle Sichtweisen bekommt.


Auch ist dieser langwierige Prozess sehr gut geschildert, in welchem die harte Schale vom verzweifelten Mat Joubert aufbricht und er langsam wieder in sein Leben zurückfindet. Es gibt aber auch die Teile, in welchen er sich über sich selbst wundert und dagegen ankämpft.
Das hat auf mich als Leser eine sehr authentische Wirkung. Nicht immer nur Friede, Freude, Eierkuchen. Es sind die Abgründe in all seiner Form, die dahinterstecken und der Handlung eine zusätzliche Würze geben.


An sich hat der Autor einige sehr interessante Ideen geschickt in diesen Roman eingebunden und es sogar geschafft, 2 Fälle in einem Roman zu behandeln. Und das nebeneinander. Die vielen Fäden, welche er da beim Schreiben in der Hand hatte, hat er jedenfalls nie verloren.
Respekt!


Ein sehr spannender Krimi und ich bin jetzt schon neugierig, ob Deon Meyer diese Schiene in seinen Folgeromanen beibehalten hat.


Bewertung:

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