Rezension: Der König der Komödianten

von Ramona
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Charlotte Thomas – Der König der Komödianten



cover
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Kurzbeschreibung:
Veneto, 1594: Sie sind ein bunt zusammengewürfelter Haufen – eine bezaubernde Hauptdarstellerin, ein waffenstarrender Zwerg, ein schlitzohriger Intendant und dessen bockige Enkelin. Mitten hinein in dieses schillernde Ensemble gerät der achtzehnjährige Marco, der noch nicht viel von der Welt gesehen hat.
Der unerfahrene Jüngling ist begeistert von der faszinierenden Welt des Theaters und zieht mit der Truppe nach Venedig, wo es bald um Sein oder Nichtsein geht: Nur ein neues Stück kann das Ensemble noch vor dem Ruin retten. Vom Kulissenschieber steigt Marco zum Gehilfen des trunksüchtigen Bühnendichters auf und dann zum Autor seines eigenen Stücks. Doch bis er dieses auf die Bühne bringen kann, muss er noch viel lernen. Über das Schreiben. Über die Liebe. Und vor allem über das Leben selbst.


Verspielt und farbenprächtig!


Dies war mein erstes Buch von Charlotte Thoma und ich bin mächtig beeindruckt!


Mit einem üppigen und sehr farbenfrohen Erzählstil schaffte sie es schnell, mich vollends in ihren Bann zu ziehen. Ohne Mühe gelang mir die Vorstellung der Orte und der Charaktere. Die Autorin hat ein beeindruckend einzigartiges Kopfkino geschaffen, was an Einfallsreichtum wohl kaum zu überbieten ist.
Das Buch ist wie ein ausschweifendes Festessen. Erst kommen die kleinen Häppchen, nett dekoriert und schmackhaft und sie machen natürlich Lust auf mehr. Der Hauptgang ist dann wohl die absolute Krönung. Ausstaffiert mit allem Pomp den man in der Küche zu bieten hatte, wird aufgetragen. Man schwelgt in leiblichen und seelischen Genüssen und gibt sich seiner Verzückung bis zum letzten Bissen hin. Das Dessert will uns dann nur noch das Krönchen aufsetzen. Wir bekommen nochmals eine sehr eingehende Unterweisung in die Fertigkeiten des talentierten Kochs und können glücklich und zufrieden den Heimweg antreten. Natürlich nicht, ohne uns mit wehmütigen Gedanken an die Wohltat der letzten Stunden zu erinnern.
So kann man dieses Buch wohl im Nachhinein am treffendsten beschreiben.


Die Charaktere sind authentisch und kraftvoll, haben Stärken und Schwächen und alle ihren eigenen Willen. Sie laufen nach ihren Spielregeln und das jeder auf seine ganz eigene Art und Weise. Trotzdem schaffen sie es, miteinander zu agieren und eine mitreißende Handlung zu schaffen. Doch die Figuren wagen auch den Ausbruch. Einen großen Überraschungsmoment, mit dem kein Leser gerechnet hätte.


Mit all ihren Fähigkeiten benebelt Charlotte Thomas die Sinne des Lesers für weltliche Einflüsse und kräftigt unsere Ausnahmefähigkeit für ihre Geschichte. Denn diese möchte sie unbedingt erzählen – sie möchte sich jedem halbwegs offenen Ohr mitteilen. Und dazu setzt sie alle Waffen ein, die jeden Leser einfach schlagen müssen!


Ein wahnsinnig gutes Buch, was sicherlich nicht nur für Fans des historischen Romans, sondern ebenso für Venedig-Reisende oder Theaterliebhaber geeignet ist.


Bewertung:

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1 Kommentar

[Neu im Regal] am 06.05. | Kielfeder 8. April 2017 - 22:39

[…] hier habe ich mich in einem Fall sogar ganz besonders gefreut… Wer vor einiger Zeit meine Rezension zu „Der König der Komödianten“ von Charlotte Thomas gelesen hat, der wird meine große Freude verstehen, als ihr neuestes Buch […]

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