Rezension: Vom Ende der Einsamkeit

von Ramona
8 Kommentare

Benedict Wells – Vom Ende der Einsamkeit


wells vom ende der einsamkeit

Kurzbeschreibung:

‚Eine schwierige Kindheit ist wie ein unsichtbarer Feind: Man weiß nie, wann er zuschlagen wird.‘
Jules und seine beiden Geschwister wachsen behütet auf, bis ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen. Als Erwachsene glauben sie, diesen Schicksalsschlag überwunden zu haben. Doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein.

Eine beeindruckende neue Seite von Benedict Wells

Ich bin ein eingefleischter Leser von Benedict Wells und ich habe das Buch innerhalb von kurzer Zeit eingeatmet.
Eigentlich hätte ich auf den letzten Seiten lieber extralangsam gelesen, um jedes Wort, jede Silbe einzeln genießen zu können, aber dazu war es dann doch zu gut.
Nun ist die Geschichte vorbei und ich bleibe zurück mit einem Körper voller Gefühle.
Und leeren Händen.
Ich weiß nicht, wie ich meine Empfindungen in Worte fassen soll.

Benedict Wells ist seit seinem letzten Buch deutlich reifer geworden.
Die Sprache ist ein poetisches Meisterwerk aus Tiefgang und Flapsigkeit, die mich mit jeder Zeile berührt hat.
Sein Ton klingt in mir nach und ich will diesen Ton festhalten. Ihn behüten. Er ist so schön und so ausbalanciert, da fragt man sich unwillkürlich, wo er das gelernt hat.


„Das Buch verfolgte mich in meinem Gedanken sogar noch weit über das Ende hinaus.“
Rezension von Kielfeder zu Fast genial von Benedict Wells


Eine Geschichte wie Vom Ende der Einsamkeit, mit der ein Autor seine Leser so famos mitzureißen vermag, habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Es ist literarisch, philosophisch und trotzdem auf eine wunderbare Art leicht, sodass man sich nie überfordert fühlt.
Alle Figuren sind sehr exzentrisch und eigen. Ich brauchte lange, um mit ihnen warm zu werden. Es ist nicht immer leicht, sie zu verstehen, aber das muss man auch gar nicht. Manchmal reicht es, einfach eine neue Facette aufzudecken, ein neues Puzzleteil an seinen Platz zu rücken und dann verschwimmt die Geschichte dahinter. Wells verstrickt uns sowieso schon komplett in ein riesiges Netz aus Verlust, Einsamkeit, Liebe und Fragen an das Leben und die eigene Identität.

Ich weiß wirklich nicht, wie ich meine Gedanken noch präziser formulieren kann.
Für mich hat Benedict Wells mit seinem neuen Roman eine ganz neue Seite an sich gezeigt. Eine Seite, die ich unbedingt noch näher kennenlernen will!

Für weitere Buchtipps und Leseempfehlungen schaut euch bei meinen anderen Rezensionen auf meinem Buchblog um.

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Format: Hardcover
ISBN: 9783257069587 Bewertung:
Erscheinungstermin: Februar 2016
Verlag: Diogenes
Übersetzung:


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8 Kommentare

Stephie 23. März 2016 - 10:27

Hallo Ramona,

ich kann dir nur zustimmen! Der Schreibstil und die Handlung haben mir sehr gut gefallen. Mit den Charakteren bin ich aber ziemlich schnell warm geworden (außer mit Alva). Vor allem Liz hat mir gut gefallen 🙂
Ich muss inbedingt seine anderen Romane lesen!

Ganz liebe Grüße,
Stephie

Antwort
Tatze 24. März 2016 - 13:11

Hey Ramona 🙂

über die Lovelybooks-Live-Lesung bin ich auf Benedict Wells und „Das Ende der Einsamkeit“ aufmerksam geworden. Ich kannte bisher noch kein Buch von ihm, aber dieses klingt so wunderbar. Trotzdem bin ich mir irgendwie noch unsicher, ob es etwas für mich wäre.

Liebe Grüße,
Tati

Antwort
Ramona 27. März 2016 - 11:06

Liebe Tati,

schau doch mal in die Leseprobe rein, ob es was für dich wäre… 🙂

Liebe Grüße,
Ramona

Antwort
Franzi Schönbach 25. März 2016 - 11:58

Huhu Liebe Ramona,

das klingt echt sehr interessant, wirklich schön geschrieben :). Ich schäme mich ja fast ein bisschen – ich kenne tatsächlich noch kein Buch von ihm, aber „DAs Ende der Einsamkeit“ will ich jetzt unbedingt lesen, es klingt einfach perfekt.

glg Franzi

Antwort
Ramona 27. März 2016 - 11:05

Liebe Franzi,

das freut mich, dass ich dich neugierig machen konnte!
Ich würde mich sehr freuen, wenn du bald mal ein Buch von ihm liest.

Liebe Grüße,
Ramona

Antwort
[Rezension] Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit | serendipity 25. März 2016 - 12:58

[…] Kielfeder […]

Antwort
Tausend Leben 2. April 2016 - 20:47

Ich habe das Buch gerade heute ausgelesen und rezensiert. Mit gemischten Gefühlen habe ich mich an das neue Werk von Benedict Wells begeben, von dem ich bisher noch kein Buch gelesen hatte. So groß war der Hype, der bereits vorab darum gemacht wurde, dass ich dem Ganzen erst einmal skeptisch gegenüber stand. Aber: dieses Buch hat mich von den Socken gehauen. Der Autor schafft es, die großen Themen Verlust, Einsamkeit, Trauer und Angst so berührend, so nah – und trotzdem mit einer Art Leichtigkeit zu vermitteln – einfach großartig und ganz große Erzählkunst. Mein neues Lieblingsbuch. Mit malerischen Worten zeichnet Wells großartige Charaktere. Diese Figuren berühren mich in meinem Innern so sehr und treffen mich mit ihren Aussagen und Gedanken immer wieder in tiefster Seele. Ich habe sie nur ungern gehen lassen, nachdem ich die letzte Seite gelesen habe. 🙁

Ich könnte eine unendlich lange Liste neuer Lieblingszitate erstellen, Wells‘ findet einfach wundervolle Worte, um die inneren Konflikte der Protagonisten zu beschreiben. Und dabei ist keine Seite zu viel. Bereits der erste Satz hat mir gefallen und sich ein Post-it verdient. Eines steht fest: dieses Buch gehört in jedes Bücherregal.

Antwort
[Monatsrückblick] März 2016 23. Mai 2017 - 11:21

[…] des Glück hat das Schicksal keine Chance Vom Ende der Einsamkeit […]

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